BVB-Frust nach Pokal-Aus in München "Wenig Leidenschaft, wenig Mut"

München · Wie 2013 können die Bayern unter Jupp Heynckes erneut um drei Titel kämpfen. Beim Viertelfinaleinzug im DFB-Pokal machen es die Münchner gegen den Rivalen Borussia Dortmund unnötig spannend. Der BVB enttäuscht zumindest in Halbzeit eins auf voller Linie.

DFB-Pokal: "FC Bayern München wackelte tatsächlich noch einmal" - Pressestimmen zum Achtelfinale
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Pressestimmen zum Pokal-Achtelfinale

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Foto: rtr

Nach der Ehrenrunde der Bayern-Stars untermalt von Weihnachtsliedern dankte Kapitän Thomas Müller den Fans. "Ich glaube, die letzten Wochen haben wir die Stimmung nochmal ein bisschen nach oben getrieben", erinnerte der Weltmeister nach dem Einzug in das Viertelfinale des DFB-Pokals an die guten Auftritte unter Jupp Heynckes. Das 2:1 gegen Titelverteidiger Borussia Dortmund sorgte am Mittwochabend für den gelungenen Jahresabschluss der Münchner. "Es war wichtig, dass wir uns mit einem Sieg verabschiedet haben", sagte Torjäger Robert Lewandowski.

Die Dortmunder, die bei der Viertelfinal-Auslosung am 7. Januar nicht mehr dabei sind, mussten sich vor allem über die erste Spielhälfte ärgern. "Wenig Leidenschaft, wenig Zweikampfverhalten, zudem eine richtig schlechte Passquote, wenig Mut", beklagte Trainer Peter Stöger. Er freute sich mehr über die zweite Hälfte. "Ich habe eine Reaktion gesehen, das war für uns wichtig", resümierte der BVB-Coach.

"Erste Halbzeit war gar nichts von uns, da haben wir alles vermissen lassen. Nach der Pause wollten wir eine Reaktion zeigen. Das haben wir gemacht, aber es hat nicht gereicht", sagte BVB-Torwart Roman Bürki nach dem Spiel in der ARD. BVB-Kapitän Marcel Schmelzer sagte bei Sky: "Es lag nicht am System, sondern an der Art, wie wir die gegnerischen Spieler, die Laufwege und die Pässe verteidigt haben. Das war in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gut."

Dortmund steigerte sich nach der Pause, n der Schlussphase des deutschen Klassikers ging aber auch den Bayern etwas die Kraft aus. Mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank rettete sich das Starensemble ins Ziel. "Wir sind auch ein bisschen müde, die Mannschaft hat alles gegeben", bat Müller am Stadionmikrofon neben Tannenbäumen am Mittelkreis der Münchner Fußball-Arena um Nachsicht. "Jetzt gehen wir in Urlaub", sagte der Nationalspieler glücklich.

Nach der kurzen Winterpause, die am 2. Januar mit der Reise ins kurze Trainingslager nach Katar endet, können die Heynckes-Bayern dann alle drei Titel in Angriff nehmen. Alles sieht danach aus, dass dann auch Nationalspieler Sandro Wagner von 1899 Hoffenheim als Neuzugang dabei sein wird. "Die Mannschaft hat in den letzten Wochen seit dem 7. Oktober Großartiges geleistet", hob Heynckes hervor.

Bundesliga-Tabellenführer mit elf Punkten Vorsprung, Achtelfinalist in der Champions League und nun auch im Viertelfinale des DFB-Pokals - die Leistungsbilanz des deutschen Rekordchampions ist blendend. "Wir müssen uns noch weiter steigern", forderte Heynckes allerdings zu nächtlicher Stunde. Der 72-Jährige freute sich wie seine Spieler auf die Weihnachtsferien. "Dass wir mal ein bisschen kürzer treten, man durchschnaufen kann, man zur Ruhe findet", sagte der Erfolgscoach.

Der lange einseitige Pokalabend hätte für Heynckes gerne etwas ruhiger verlaufen können. Der Rekordmeister ließ zahlreiche hochkarätige Chancen aus und hätte höher als mit 2:0 durch Jérôme Boateng und Müller führen müssen. Andrej Jarmolenkos Tor in der 77. Minute brachte die Dortmunder in das Spiel zurück. "Das große Manko ist, dass wir unsere Chancen nicht entsprechend verwertet haben", sagte Heynckes.

(areh/dpa)
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