München - Manchester 2:1 Olic reißt das Tor zum Halbfinale auf

München (RPO). Franck Ribery und Ivica Olic haben Bayern Münchens Traum vom ersten Halbfinal-Einzug in der Champions League seit dem Triumph von 2001 am Leben erhalten. Der Franzose und der Kroate sicherten dem Rekordmeister im Viertelfinal-Hinspiel gegen Manchester United mit ihren Treffern in der 77. Minute und in der Nachspielzeit (90.+2) einen 2:1 (0:1)-Sieg und hielten den Bayern damit die Chance offen, am 7. April im "Theater der Träume" in die Runde der letzten Vier einzuziehen.

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"Wir wollten unbedingt gewinnen. Nach dem Gegentor haben wir etwa zehn Minuten gebraucht, haben aber dann das Spiel kontrolliert, und ManU hat nur noch gekontert. Wir sind aber auch vom Publikum getragen worden. So eine Atmosphäre habe ich hier noch nicht erlebt", meinte Nationalspieler Mario Gomez und Torschütze Olic ergänzte: "Die ganze Mannschaft hat heute ein gutes Spiel gemacht. Am Ende hatten wir den Sieg verdient."

Nach dem Blitztor des englischen Nationalstürmers Wayne Rooney nach nur 64 Sekunden hatte es lange schlecht ausgesehen für den FC Bayern. Doch Ribery verhinderte im achten Vergleich mit Manchester die zweite Niederlage - die erste nach dem "Sekunden-Tod" im Finale 1999 in Barcelona. Es war Rooneys fünftes Tor im laufenden Wettbewerb.

Vor 66.000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena erwischten die nach nur zwei Siegen in den letzten sechs Spielen angeschlagenen Bayern ohne Arjen Robben einen Albtraum-Start: Nur 64 Sekunden waren gespielt, als Stürmer Rooney seinem ausgerutschten "Bewacher" Martin Demichelis entwischte und nach einem Freistoß von Nani aus nur vier Metern völlig freistehend einschob. Demichelis hatte mit einem unnötigen Foul an Nani die Standardsituation auch verursacht.

United zeigte in der Folge, warum es seit 16 Auswärtsspielen in der Königsklasse nicht mehr verloren hatte. Die Roten Teufel standen oft mit neun Spielern tief in der eigenen Spielhälfte und schaltete bei eigenem Ballbesitz blitzschnell um. Über die pfeilschnellen Nani und Rooney blieb der dreimalige Champions-League-Sieger und Finalist von 2009 auch gefährlich, als die Münchner die Oberhand gewannen.

Die Bayern erholten sich nur langsam von Rooneys Hammerschlag, kamen dann aber auch zu guten Chancen. Demichelis, der wegen einer Gesichtsverletzung mit Maske spielte, hatte die erste Chance, köpfte aber übers Tor. Angetrieben vom erwachten Franck Ribery ging es dann immer häufiger in Richtung Edwin van der Sar im United-Tor.

Ein Schuss des kleinen Franzosen war jedoch zu schwach, seinen Heber in den Strafraum bekam Hamit Altintop, der den an der linken Wade verletzten Robben vertrat, nicht unter Kontrolle. Als Ribery ManU-Kapitän Gary Neville narrte, der Ball zu Altintop gelangte und dieser vors Tor schoss, rutschte Olic frei am Ball vorbei. Die Gäste beschränkten sich auf Nadelstiche. Nani traf mit einer Flanke die Latte, Rooney scheiterte am stark parierenden Jörg Butt.

Auch in der zweite Hälfte drängten die Bayern von Beginn an auf den Ausgleich. Bereits nach 37 Sekunden hätte Ivica Olic nach feinem Zuspiel von Ribery das 1:1 erzielen müssen - van der Sar hielt. Dann war es Thomas Müller, der sich versuchte - van der Sar hielt. Altintop dribbelte, schoss - van der Sar hielt. Van Bommel ging alleine, zog ab - van der Sar hielt.

Mit zunehmender Spieldauer mussten die Hausherren dem extrem hohen Tempo immer mehr Tribut zollen, gute Chancen wurden seltener. Olic hatte noch die beste Möglichkeit, als er nach gutem Pass von Müller an van der Sar scheiterte. Trainer Louis van Gaal brachte jetzt Mario Gomez für Müller, doch es war Ribery, der mit seinem Freistoß van der Sar doch noch bezwang. Rooney hatte unhaltbar abgefälscht, Neville zuvor per Handspiel die Standardsituation verursacht. In der 83. Minute köpfte Nemanja Vidic noch an die Latte. In der Nachspielzeit hatte Gomez aus kurzer Distanz Pech, als er an van der Saar scheiterte.

Die Bayern hatten ihre besten Spieler in Ribery und Kapitän Mark van Bommel. Bei ManU ragten Rooney, van der Saar und Darren Fletcher heraus.

(SID/chk)
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