Champions League Podolski trifft, Trapp hält, Schweinsteiger enttäuscht

Lukas Podolski traf, Kevin Trapp war nicht zu bezwingen. Nur Bastian Schweinsteiger fiel am Mittwoch in der Champions League ab.

Lukas Podolski erzielt Siegtor für Galatasaray
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Podolski erzielt Siegtor für Galatasaray

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Foto: afp, rc

Lukas Podolski erobert mit seinen Toren die Herzen am Bosporus, Kevin Trapp stellt sogar Superstar Cristiano Ronaldo in den Schatten - nur Bastian Schweinsteiger bleibt bei Manchester United den Nachweis seiner ganzen Klasse weiter schuldig. Am 3. Spieltag der Champions League musste der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft schon zur Halbzeit unter die Dusche, sein Stammplatz bei den Red Devils ist ernsthaft in Gefahr.

Außer mit einem Foul trat Schweinsteiger beim 1:1 von United bei ZSKA Moskau kaum in Erscheinung. "Wir haben in der ersten Halbzeit zu langsam gespielt", kritisierte Teammanager Louis van Gaal: "Nicht bloß Schweinsteiger, sondern das ganze Team." Doch nach der Einwechslung von Marouane Fellaini für den langjährigen Bayern-Profi sah der frühere Bondscoach ein deutlich zielstrebigeres Team.

Moskau sitzt Manchester im Nacken

Shootingstar Anthony Martial (65.) glich die Führung der Russen durch Seydou Doumbia (15.) aus und bewahrte den Engländern zumindest den zwischenzeitlichen zweiten Rang hinter dem VfL Wolfsburg. Doch Moskau sitzt Manchester im Nacken. Van Gaals Team muss für den Achtelfinaleinzug noch deutlich zulegen - gleiches gilt für Schweinsteiger, der dem United-Spiel noch immer nicht seinen Stempel aufdrückt.

Lukas Podolski entwickelt sich in Istanbul dagegen immer mehr zum Publikumsliebling. Mit dem Treffer zum 2:1-Endstand gegen Benfica Lissabon gelang dem Weltmeister nach vier Ligatreffern nun auch die erste nachhaltige Duftmarke in der Königsklasse. "Wir wussten vor dem Spiel, dass es ein kleines Finale für uns wird. Wir haben die drei Punkte und sind glücklich", sagte Podolski, für den es nach zuletzt durchwachsenen Gastspielen beim FC Arsenal und Inter Mailand am Bosporus wieder richtig rund läuft.

In der 33. Minute tunnelte der Linksfuß Benfica-Torhüter Julio Cesar und befeuerte die Achtelfinal-Träume der euphorischen Galatasaray-Fans. Gleichzeitig erzielte er damit als vierter Deutscher einen Treffer für drei unterschiedliche Teams in der Champions League. Dies war zuvor nur Michael Ballack, Hans-Jörg Butt und Torsten Frings gelungen. Mit dem ersten Tor der Türken hatte Selcuk Inan zuvor (19./Handelfmeter) den früheren Rückstand durch Nicolas Gaitan (2.) ausgeglichen.

Für Galatasaray endete am Mittwochabend eine Durststrecke von zehn Champions-League-Partien ohne Sieg - erfolgsverwöhnter ist der frühere Frankfurter Kevin Trapp, der mit dem 0:0 von Paris St. Germain gegen Real Madrid um Passmaschine Toni Kroos gut leben konnte. "Wir haben zu Null gespielt, das ist wichtig", sagte Trapp bei Sky: "Natürlich wären wir aber bei einem Sieg glücklicher gewesen."

Dass die Millionentruppe von der Seine dem spanischen Rekordmeister einen Punkt abtrotzte und damit weiter gute Chancen auf den Gruppensieg besitzt, machte Laurent Blanc vor allem an seiner deutschen Nummer eins fest. "Wir waren vor allem in der Defensive und durch unseren Torhüter sehr stark", meinte der PSG-Coach.

Dabei dachte der Franzose wohl insbesondere an eine Szene: Bei einer Großchance von Weltfußballer Ronaldo in der 72. Minute verkürzte Trapp den Winkel so geschickt, dass der Portugiese freistehend verzog. Damit bleibt Paris in der laufenden Saison wettbewerbsübergreifend ungeschlagen.

(sid)
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