Champions League Rummenigges Forderung einer Setzliste stößt auf Ablehnung

Karl-Heinz Rummenigge spricht sich für eine Neuregelung bei der Auslosung in den K.o.-Runden der Königsklasse aus. Die Idee wird in Teilen der Bundesliga abgelehnt.

Karl-Heinz Rummenigge: Stürmer-Star, Legionär, Bayern-Boss
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Das ist Karl-Heinz Rummenigge

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Foto: dpa/Matthias Balk

Rummenigge hat mit seiner Forderung nach einer festen Rangliste für die Auslosung der K.o.-Runden erneute Diskussionen über das Format der Champions League ausgelöst. "Irgendwann muss bei der Uefa darüber nachgedacht werden, ob man dem Schicksal seinen Lauf lässt oder ob man auch mal über Dinge wie eine Setzliste nachdenkt. Das ist in der Zukunft so nicht mehr tragbar", sagte der Vorstandschef des FC Bayern Münchens in der Nacht zu Donnerstag. Zuvor war der deutsche Fußball-Rekordmeister mit dem 4:2 nach Verlängerung gegen Juventus Turin ins Viertelfinale der Königsklasse eingezogen.

"Wir sprechen über Image, über Geld, über Meriten. Das alles muss irgendwann mal so gemacht werden wie es im Tennis oder in anderen Sportarten gang und gäbe ist", begründete Rummenigge seine Sichtweise. Am Freitag wird die Runde der letzten Acht ausgelost.

Diese Idee stößt bei einigen Konkurrenten aus der Bundesliga nicht auf Gegenliebe. Manager Klaus Allofs vom VfL Wolfsburg reagierte mit Ironie. "Ich würde auch erst gerne im Finale einsteigen", sagte der Sportchef des deutschen Vizemeisters. "Es ist so, dass immer alle gerne einen Vorteil hätten", sagte Allofs zu Rummenigges Vorstoß und warnte: "Es darf keine geschlossene Gesellschaft werden."

Auch HSV-Trainer Bruno Labbadia sieht keine Notwendigkeit für eine Setzliste. "Gute Mannschaften sind stark genug, um sich durchzusetzen", sagte der Trainer des Hamburger SV. "Ich weiß nicht, ob das notwendig ist. Bayern braucht das eigentlich nicht."

Im Viertelfinale können Bayern und Wolfsburg auf Schwergewichte wie Titelverteidiger FC Barcelona oder Real Madrid treffen. Aber es winkt auch ein vermeintlich leichtes Los wie Benfica Lissabon.

"Alle sind abhängig vom Schicksal. Aber ich muss offen und ehrlich sagen: Irgendwann reicht's mir mit dem Schicksal. Ich habe in diesem Achtelfinale Spiele gesehen, da habe ich fast abgeschaltet", führte Rummenigge aus. "Und heute fliegt eine Mannschaft wie Juve, die letztes Jahr im Finale war, raus."

Bereits in der Vorrunde werden die Klubs in der Königsklasse gesetzt: In Topf 1 der Auslosung sind die Meister der acht besten Länder, danach folgen die Vereine mit dem besten Koeffizienten. Anfang des Jahres hatte Rummenigge die Debatte über eine Superliga mit einem festen Stamm an Teilnehmern aus den großen Fußball-Nationen wie Deutschland, England und Spanien erneut angestoßen.

(dpa)
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