Champions League Lewandowski erst im Pech, dann der Matchwinner

Eindhoven · Torjäger Robert Lewandowski hat den FC Bayern vorzeitig zum neunten Mal in Folge in die K.o.-Phase der Champions League geschossen.

FC Bayern München: Robert Lewandowski trifft zweimal das Tor und dreimal Alu
25 Bilder

Lewandowski trifft zweimal das Tor und dreimal Alu

25 Bilder

Der Pole erzielte beim leidenschaftlich kämpfenden, aber spielerisch limitierten niederländischen Meister PSV Eindhoven beide Tore (34./Handelfmeter, 74.) zum mühsamen Münchner 2:1 (1:1) - und sorgte nebenbei quasi im Alleingang dafür, dass die Bayern noch alle Chancen auf den Gruppensieg haben. Am 6. Dezember kommt es in der heimischen Arena zum "Endspiel" gegen den Vorjahresfinalisten Atlético Madrid.

"Es hätte eins höher ausfallen können, wir können mit dem Spiel an sich nicht zu 100 Prozent zufrieden sein", sagte Weltmeister Thomas Müller. Rückkehrer Arjen Robben schlug am Sky-Mikrofon gar ein wenig Alarm: "In der ersten Halbzeit haben wir ohne Überzeugung gespielt. Wenn man Fehler macht wie wir in der ersten Halbzeit, dann bekommt man im Achtelfinale ein Problem."

Für die Münchner war es der erste Auswärtssieg in der Königsklasse seit einem knappen Jahr (zuletzt im Dezember 2015 in Zagreb). Santiago Arias (14.) nutzte gleich die erste Chance der PSV zur Führung - er stand bei seinem Treffer allerdings im Abseits. Lewandowski verwandelte erst vom Punkt zum verdienten Ausgleich, dann erzielte er das 2:1 nach einer schönen Kombination.

Gerade in der zweiten Halbzeit drängten die Münchner auf den Siegtreffer, doch trotz zahlreicher guter Möglichkeiten fiel das 2:1 erst spät. Dabei hätten die Münchner vor 35.000 Zuschauern schon früh für Ruhe sorgen können: So scheiterte Bundesliga-Torschützenkönig Lewandowski an Latte (4./85.) und Pfosten (29.).

Eindhoven kämpft leidenschaftlich

Die PSV hielt von Beginn an mit viel Leidenschaft und mit der lautstarken Unterstützung der Fans dagegen. Jeder Ballgewinn, jeder gewonnene Zweikampf wurde frenetisch bejubelt. Dies hinterließ nach einer starken Anfangsphase merklich Eindruck bei den Bayern, und auch die PSV schien nun an die Überraschung zu glauben.

Die Bayern, die kurzfristig auf den nach Vereinsangaben "leicht angeschlagenen" Thiago verzichten mussten, verloren in der Folge viele Zweikämpfe und Bälle. Es fehlte den Bayern meist an Tempo, Ideen und der nötigen Präzision. Dies spielte der PSV in die Karten, die die Bayern mit ihren Kontern immer wieder vor Probleme stellten.

Bei einem dieser schnellen Gegenangriffe war die Münchner Defensive unsortiert, und Arias schlug per Kopf zum 1:0 zu - er stand bei seinem Treffer allerdings im Abseits.

Die Münchner verloren in dieser Phase die Kontrolle über die Partie und hatten große Probleme, vor das Tor von PSV-Keeper Remko Pasveer zu kommen. Auch von Rückkehrer Arjen Robben, der von 2002 bis 2004 für PSV gespielt hatte und von den heimischen Fans bei seiner Auswechslung in der 64. Minute mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde, war nach einem guten Beginn wenig zu sehen.

Er begann wie gewohnt auf der rechten Offensivseite und leitete mit seinen Dribblings gleich die ersten Torchancen ein. Doch Müller, der beim 3:1 in der Bundesliga beim FC Augsburg am vergangenen Wochenende geschont worden war, schoss knapp vorbei. Auch Lewandowski vergab seine Doppelchance per Kopf, ehe PSV zuschlug.

Erst in der Schlussphase der Halbzeit drehten die Münchner wieder auf. Lewandowski behielt vom Elfmeterpunkt nach einem Handspiel des ehemaligen Bundesligaprofis Andrés Guardado die Nerven. Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Müller aus kurzer Distanz per Kopf an Pasveer.

In der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst wenig am Spielverlauf. Die Münchner spielten oft zu kompliziert und ungenau, Eindhoven lauerte auf Konter und ließ zunächst wenig zu. Erst Lewandowski fand eine Lücke und traf zum 2:1.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort