Rückspiel gegen Tottenham Juventus will das Wembley erobern - auch für Astori

London/Berlin · Weltmeister Sami Khedira muss mit Juventus Turin im Achtelfinale der Champions League bei Tottenham Hotspur eine schwierige Aufgabe lösen. Die Partie steht im Zeichen des tragischen Todes von Fiorentina-Kapitän Davide Astori.

 Gianluigi Buffon und Juve haben nach dem Hinspiel keine gute Ausgangslage.

Gianluigi Buffon und Juve haben nach dem Hinspiel keine gute Ausgangslage.

Foto: afp

Davide Astori wird bei ihnen sein - in ihren Herzen und Gedanken. Wenn Italiens Serienmeister Juventus Turin am Mittwoch im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League bei den Tottenham Hotspur (20.45 Uhr/Sky) als erster Serie-A-Klub ein Pflichtspiel nach dem plötzlichen Tod des 31-Jährigen bestreitet, soll auch das Andenken an den am vergangenen Sonntag unerwartet verstorbenen Kapitän des AC Florenz hochgehalten werden.

In einer Schweigeminute vor dem Anpfiff wollen Juves Torwart-Ikone Gianluigi Buffon und Co. im prall gefüllten Wembley-Stadion ihrer Trauer Ausdruck verleihen - und dann die schwierige sportliche Mission erfolgreich in Angriff nehmen. Für den Traum vom Triple soll ein Sieg her, doch auch für den verstorbenen Kollegen und Freund. "In Astoris Namen kämpft Juve im Wembley-Stadion um die Viertelfinal-Qualifikation", schrieb "Tuttosport".

Die Ausgangslage nach dem unnötigen 2:2 im Hinspiel könnte jedoch besser sein. "Juve am Scheideweg der Champions League zwischen Traum und Zukunft", schrieb die Gazzetta dello Sport. Tuttosport war sich sicher: "Die Truppe von Massimiliano Allegri darf sich keine Fehler erlauben."

Von denen hatte sich die alte Dame im Hinspiel zu viele geleistet. Leichtfertig verspielte Turin eine frühe 2:0-Führung und ließ zahlreiche gute Torchancen ungenutzt. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht. Tottenham hat ein außergewöhnlich gutes Spiel gemacht und war sogar besser als wir", sagte Weltmeister Sami Khedira dem SID und rechnete vor: "Die Chancen stehen immer noch bei 50:50."

Mit einem Sieg gegen den Tabellenvierten der Premier League wäre der Einzug in die Runde der letzten Acht sicher, auch ein Unentschieden mit mindestens drei erzielten Toren reicht Turin. "Für das Viertelfinale benötigen wir sicherlich mehr als ein Tor", sagte Coach Allegri.

Doch das wird nicht einfach. Die Spurs fühlen sich in Wembley mittlerweile heimisch. Seit 14 Partien in Folge ist die Mannschaft von Teammanager Mauricio Pochettino dort ungeschlagen. Tottenham musste in das 90.000 Zuschauer fassende Nationalstadion umziehen, weil derzeit rund um die alte Wirkungsstätte an der White Hart Lane eine neue Arena errichtet wird.

Hoffnungen setzt Juventus in Stürmer Gonzalo Higuain, der nach einer Verletzungspause vor seiner Rückkehr steht. Auch Mittelfeldspieler Blaise Matuidi soll nach dem Fehlen im Hinspiel wieder auflaufen.

Im Wembley entscheidet sich, ob aus der bislang guten noch eine sehr gute Saison werden kann. Die Chancen auf den nächsten Scudetto sind bestens, der Sieg in der Coppa Italia ist nur noch einen Schritt entfernt - doch die Triple-Mission kann bereits am Mittwoch enden.

(sid)
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