Champions League Juventus Turin mischt Europa auf

Turin/Düsseldorf · Die "alte Dame" ist in einer komfortablen Ausgangsposition vor dem Rückspiel gegen den AS Monaco.

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Monaco - Juventus: die Bilder

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Foto: rtr, sw

Als Juventus Turin zum letzten Mal die Champions League gewann, stand Gianluigi Buffon noch nicht im Fußballtor. Damit ist hinreichend beschrieben, wie lange man bei der "alten Dame" auf einen Erfolg im wichtigsten europäischen Klubwettbewerb wartet. Der ewige "Gigi" ist seit 2001 Angestellter von Juve. Fünf Jahre zuvor hieß der Schlussmann Angelo Peruzzi. Der stämmige Peruzzi parierte im Elfmeterschießen zwei Versuche von Ajax Amsterdam - am Ende siegte Turin mit 4:2 im Stadio Olimpico von Rom. Es war nach 1985, nach der Tragödie im Brüsseler Heysel-Stadion mit 39 Toten, das zweite und bis heute letzte Mal, das der Klub aus der Region Piemont die früher unter "Europapokal der Landesmeister" firmierende Konkurrenz gewinnen konnte.

Vier weitere Finalteilnahmen stehen seither zu Buche. Allesamt endeten sie mit Niederlagen. Die letzte gab es 2015 im Berliner Olympiastadion gegen den FC Barcelona (1:3). Mit bislang 32 Scudetti sind die Turiner Rekordmeister Italiens. Der 33. Titel steht unmittelbar bevor. Und nun ist auch ein weiterer Triumph zumindest wieder in greifbarer Nähe. Denn Juventus hat sich für das heutige Duell in der Königsklasse gegen den AS Monaco (20.45 Uhr) durch das 2:0 im Halbfinal-Hinspiel eine komfortable Ausgangsposition geschaffen.

Die unmittelbar Handlungsbeteiligten üben sich noch in angemessener Zurückhaltung. "Wir haben viel Respekt vor ihnen. Sie sind eine starke und spritzige Mannschaft, die einen positiven Fußball spielt", sagt der 39-jährige Buffon über die Monegassen. "Sie haben viele gute Spieler und eine Menge Erfahrung. Wir wissen: Wenn wir ins Finale wollen, müssen wir eine Hürde überwinden, die genauso schwierig ist wie Barcelona." Man möchte dem viermaligen Welttorhüter (2003, 2004, 2006 und 2007) zumindest zaghaft widersprechen - der AS Monaco hat mit dem Erreichen des Halbfinals seine Möglichkeiten schon deutlich ausgeschöpft.

Buffon hat in der Königsklasse bereits seit 621 Minuten keinen Treffer kassiert - im 150. Spiel in einem Klubwettbewerb der Uefa ist es ein nachvollziehbares Interesse von ihm, diese Serie fortzusetzen. Buffon hat schon viel erreicht, einen klitzekleinen Wunsch hätte er dann aber doch noch: "Neben dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2006 wäre es mein größter Erfolg, die Champions League zu gewinnen. Und das am Ende eines so langen Weges, der mit Wagemut, Hartnäckigkeit und harter Arbeit gepflastert war."

Juventus ist ein eingespieltes Kollektiv - mit dem Schwerpunkt auf der Defensive, was natürlich nicht gerade sonderlich überraschend für eine italienische Mannschaft ist. Juve jedenfalls setzt auf eine Dreierkette, die mehr Variabilität im Spielsystem bietet. Giorgio Chiellini, Leonardo Bonucci und Dani Alves, allesamt über 30, bilden den Defensivblock. In der Offensive hat Juve-Coach Massimiliano Allegri allerdings auch durchaus vorzeigbares Personal zur Verfügung. Darunter Paulo Dyballa, Mario Mandzukic und Gonzalo Higuain. Der Argentinier, der erst im vergangenen Sommer für 90 Millionen Euro vom SSC Neapel gekommen war, traf im Hinspiel im Fürstentum Monaco gleich doppelt.

Einen Anteil an einem möglichen Finaleinzug könnte diesmal wieder Sami Khedira beitragen. Der Deutsche fehlte vor einer Woche wegen einer Gelbsperre.

(gic)
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