Bundesliga Wie bereiten sich die Klubs auf die neue Saison vor?

Düsseldorf · Fünf Wochen nach dem Saisonende starten die ersten Bundesligisten in die Vorbereitung auf die 54. Spielzeit. Augsburg bittet am Montag zum Trainingsauftakt. Österreich bleibt das beliebteste Reiseziel.

Der Sommer-Fahrplan der Bundesligisten
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Foto: dpa, geb hak

Die Fußball-Welt blickt derzeit auf die EM in Frankreich. Doch für die Bundesligavereine beginnt schon bald der Alltag in der Heimat. Rund fünf Wochen nach Saisonende starten die ersten der 18 Vereine in die wegen EM- und Olympia-Abstellungen schwierige Vorbereitung auf die 54. Erstligasaison. Als erster Klub legt Augsburg mit dem neuen Coach Dirk Schuster bereits am Montag mit dem Trainingsauftakt los. Fünf weitere Vereine setzen auf neue Cheftrainer. Die halbe Liga bezieht ihr Trainingslager in Österreich, ein Quartett reist auf Werbetour nach China und in die USA.

TRAININGSAUFTAKT: Den Anfang macht am Montag der FC Augsburg, wo Weinzierl-Nachfolger Dirk Schuster seine Spieler zur ersten Übungseinheit bittet. Drei Wochen mehr Urlaub gewähren Meister FC Bayern, Leverkusen und Aufsteiger RB Leipzig ihren Spielern. Das Trio startet erst am 11. Juli, einen Tag nach dem EM-Finale, in die Vorbereitung.

TRAININGSLAGER: Beliebtestes Reiseland bleibt Österreich. Mehr als die Hälfte der Klubs macht seine Profis im Nachbarland fit. Doch auch die Schweiz (Dortmund, Wolfsburg, Hamburg) und heimische Gefilde - von Rottach-Egern am Tegernsee (Mönchengladbach) bis Bad Saarow in Brandenburg (Hertha, Leipzig) — sind beliebt. Bremen (Neuruppin, Zell am Ziller, Herzlake) und der BVB (Kirchberg, China, Bad Ragaz) haben als einzige Klubs gleich drei Maßnahmen geplant.

WERBETOUR: Trainer und Spieler sind meist nicht begeistert von Fernreisen. Doch China und die USA gelten als Wachstumsmärkte. Nicht zuletzt deshalb präsentieren sich die Revierclubs BVB und Schalke im Reich der Mitte. "Wenn wir international unsere Zielmärkte erschließen wollen, ist es nur konsequent, dort präsent zu sein. China spielt als wirtschaftliche Supermacht eine zentrale Rolle", sagt Schalkes Marketingchef Alexander Jobst. Wie der BVB werden die Schalker dort Testspiele bestreiten und zahlreiche PR-Termine wahrnehmen. Die Bayern und Mainz (Colorado Springs) zieht es in die USA. "Wir wollen mit unserer Mannschaft in Amerika spielen und uns dort präsentieren", erklärt Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Am 1. September eröffnet der Meister nach New York in Shanghai zudem ein zweites Auslandsbüro.

ABSTELLUNGEN: Mehr als 60 Bundesligaprofis verrichten derzeit ihre Arbeit in Frankreich. Hinzu kommen die EM-Spieler, die die Bundesligisten schon neu verpflichtet haben oder noch holen werden. Weitere Akteure wie Leverkusens "Chicharito" (Mexiko) oder BVB-Profi Pulisic (USA) sind bei der Copa America aktiv, die am 27. Juni endet. Sie alle stoßen - je nach Abschneiden — nach einem angemessenen Urlaub erst später zu ihren Vereinen, was den Trainern die Vorbereitung sowie die Integration der Neuen erschwert. Kurz vor dem Ligastart am 26. August sind einige Klubs auch durch Abstellungen für das Olympische Fußballturnier (3. bis 20. August) betroffen.

NEUANFANG: Gleich sechs Vereine versuchen ihr Glück mit neuen Trainern: Carlo Ancelotti (Bayern), Markus Weinzierl (Schalke), Markus Kauczinski (Ingolstadt), Dirk Schuster (Augsburg), Norbert Meier (Darmstadt) und Ralph Hasenhüttl (Leipzig) sollen für neue Ideen und Schwung sorgen, müssen sich aber im neuen Umfeld erst zurechtfinden und beweisen.

FRÜHSTART: Das erste Pflichtspiel der Saison bestreitet Hertha BSC. Als Bundesliga-Siebter muss das Team von Pal Dardai schon in der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League (28. Juli/4. August) ran. Deswegen änderte der Klub seine Vorbereitung, strich ein geplantes Trainingslager in Schladming und zog die erste Übungseinheit auf den 29. Juni vor. "Der Fokus muss auf der Liga liegen. Es gilt nun, die Qualifikation zur Europa League in die Vorbereitung einzubinden", sagt Manager Michael Preetz.

(dpa)
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