Bremen - Stuttgart 6:2 Bremen demütigt den VfB und schafft Befreiungsschlag

Bremen · Werder Bremen hat in einem spektakulären Abstiegsthriller den VfB Stuttgart demontiert und mit einem großen Schritt Richtung Klassenerhalt die Sorgen der Schwaben massiv vergrößert.

Bremen - Stuttgart
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Foto: dpa, crj kno

Das Team von Trainer Viktor Skripnik setzte sich im ersten Montagsspiel der Fußball-Bundesliga seit mehr als 16 Jahren mit 6:2 (3:1) durch zog damit am VfB vorbei auf Platz 15.

Die Stuttgarter rutschten aufgrund der schlechteren Tordifferenz sogar hinter Eintracht Frankfurt auf Rang 17 und belegen einen direkten Abstiegsplatz - mehr denn je droht nach dem 32. Spieltag der zweite Abstieg der Vereinsgeschichte. Seit nunmehr sieben Spielen ist die Elf von Jürgen Kramny ohne Sieg.

Spielmacher Daniel Didavi, der den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte (26.), rechnete schonungslos mit seiner Mannschaft ab. "Das ist eine Schande. Wenn man 2:6 in Bremen verliert, hat man keine Argumente. Unser Zweikampfverhalten ist ein Witz", sagte Didavi. Dagegen geriet Werder-Coach Viktor Skripnik nach dem Big-Point ins Schwärmen. "Ich hatte Gänsehaut. Eine solche Kulisse - da musst du etwas zurückgeben. Es ist ein Riesenabend für uns, aber das ist noch nicht alles. Wir müssen weiter liefern und gewinnen."

Fin Bartels erzielte früh die verdiente Führung für die Gastgeber (10.), doch Daniel Didavi schlug schon in der 26. Minute per Linksschuss zurück. Ein kurioses Eigentor von Federico Barba über VfB-Keeper Przemyslaw Tyton hinweg brachte Werder dann das 2:1 (33.), kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhte der kurz zuvor eingewechselte Levin Öztunali auf 3:1 (42.).

Barba verkürzte nach dem Wechsel zwar schnell auf 2:3 (53.), doch Star-Stürmer Claudio Pizarro (64.), Bartels (79.) und der eingewechselte Anthony Ujah (86.) erhöhten für Werder vor 41.000 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion, das Teile der Ultra-Fans aus Protest gegen den ungeliebten Montagstermin mieden.

Bei echter Endspiel-Atmosphäre legte Werder wild entschlossen los und kam durch Innenverteidiger Jannik Vestergaard schnell zum ersten Abschluss (2.). Der VfB verlegte sich zunächst aufs Kontern und deutete durch den quirligen Filip Kostic schnell seine Gefährlichkeit an (6.).

Auch nach dem frühen Rückstand sorgte der Serbe immer wieder für Gefahrenmomente. In der 17. Spielminute klatschte eine abgefälschte Flanke des Linksfußes auf die Latte des Tores von Felix Wiedwald. Doch Werder zeigte in einem Duell mit offenem Visier bis zur Pause die größere Entschlossenheit. Allerdings hatten die Gastgeber bei einem Kopfball von Stuttgarts Martin Harnik an den Pfosten Glück (37.).

Beide Klubs hatten sich vor dem Kellergipfel besondere Maßnahmen einfallen lassen. Während der VfB Stuttgart auf der Sonneninsel Mallorca trainierte, schärfte Werder in einem Kurztrainingslager in Verden die Sinne. Auch auf die Dienste eines Psychologen griffen die Hanseaten zurück.

Und gute Nerven waren auch im zweiten Durchgang gefordert. Beide Teams drängten immer wieder entschlossen in Richtung des gegnerischen Strafraumes. Stuttgart unterliefen dabei in der Defensive zu viele Fehler, die Werder eiskalt bestrafte.

Beste Spieler bei Werder waren Bartels und Pizarro. Bei Stuttgart konnten Kostic und Rupp überzeugen.

(sid)
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