Stuttgart - Darmstadt 2:0 Tyton, Werner und ein Eigentor sorgen für VfB-Sieg

Stuttgart · György Garics war untröstlich. "Durch so ein blödes Tor zu verlieren, tut weh", sagte der österreichische Nationalspieler, der dem VfB Stuttgart mit seinem Kopfball ins eigene Tor zum 2:0 (0:0)-Sieg gegen Darmstadt 98 verholfen hatte. Nach einer scharfen Flanke des VfB-Kapitäns Christian Gentner misslang dem 31-Jährigen die Rettungsaktion (68.) - am Ende ging der widerborstige Aufsteiger erstmals auswärts als Verlierer vom Platz.

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Pechvogel Garics minderte mit seinem Eigentor auch den Druck auf VfB-Trainer Alexander Zorniger. Zwar nicht mit dem gewünschten Offensivfußball, dafür aber mit harter Arbeit kletterten die Schwaben dank ihres zweiten Heimsieges in Folge auf Platz 15. "Erstmal überwiegt die Erleichterung über einen hart erkämpften Sieg", gab der Stuttgarter Coach bei Sky zu, fügte aber an: "Es gibt noch viele Sachen, die besser werden müssen."

Nach einem eher höhepunktarmen Spiel hatte es der VfB in der Schlussphase auch Torhüter Przemyslaw Tyton zu verdanken, dass Darmstadt nicht mehr zum Ausgleich kam. Der Pole rettete mit Glanzparaden gegen Marcel Heller (83.) und Luca Caldirola (87.), ehe Timo Werner in der Nachspielzeit alles klar machte (90.+4).

98-Trainer Dirk Schuster war trotz der Niederlage mit seiner Mannschaft zufrieden: "Wir haben ein geiles Auswärtsspiel gemacht, haben Torchancen herausgespielt, mutig nach vorne gespielt, hinten wenig zugelassen. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt.
Wir haben das Spiel verloren, aber das wird uns nicht umhauen."

Vor 55.200 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena trafen zwei Spielideen aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein können. Hier der VfB mit seinem hohen, konteranfälligen Pressing, da die Lilien mit ihrem auf Gegenstöße und Standards ausgerichteten Ansatz. Stuttgart begann druckvoll; wegen der gefährlichen Konter der Gäste hatte sich Trainer Zorniger aber etwas einfallen lassen: Vor der Viererabwehrkette wurde "Sechser" Daniel Schwaab von den Rückkehrern Geoffroy Serey Die und Kapitän Christian Gentner flankiert.

Stuttgarts anfänglicher Elan verpuffte schnell. Stattdessen wagte sich 98 immer mal nach vorne. So etwa, als Tyton Darmstadts Spielführer Aytac Sulu im Strafraum legte (10.). Der von vielen Zuschauern erwartete Elfmeterpfiff blieb nur aus, weil Sulu aus dem Abseits gekommen sein soll. Tyton stand bald erneut im Fokus, als er gegen Marcel Heller stark parierte (31.). Heller war ausgerechnet durch die eigentlich zugestellte Mitte vorgestoßen.

Kurz darauf musste Zorniger erneut umstellen, weil Martin Harnik nach einem Zusammenprall mit 98-Keeper Christian Mathenia nicht mehr weitermachen konnte. Für den Österreicher kam Alexandru Maxim, der fortan an der Spitze einer Mittelfeldraute agierte.

Die Hessen wurden nun mutiger, Tyton stand bald abermals im Blickpunkt: Gegen Jan Rosenthal wusste er sich nur mit einem Foul im Kung-Fu-Stil zu helfen, sah aber nur Gelb (33.). Der VfB kam einem Treffer vor der Pause bei einem Freistoß von Daniel Didavi am nächsten, der vorbeistrich (40.).

Auch nach dem Seitenwechsel war der VfB vergeblich um Spielkontrolle bemüht. Nach Mathenias guter Tat gegen Timo Werner (52.) war wieder 98 am Zug. Rosenthals Heber flog knapp am langen Pfosten vorbei (53.), Heller scheiterte nach schönem Solo am reaktionsschnellen Tyton (59.). Darmstadt blieb dran und brachte die taumelnden Schwaben immer wieder in Verlegenheit.

(sid)
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