Bundesliga-Spielplan Leverkusen fordert Bayern — rheinisches Derby zum Auftakt

Am Donnerstag hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Spielplan für die kommende Saison vorgestellt. Meister Bayern München eröffnet die 55. Spielzeit gegen Bayer Leverkusen.

 Bayerns Arturo Vidal (r.) im Zweikampf mit Kevin Volland.

Bayerns Arturo Vidal (r.) im Zweikampf mit Kevin Volland.

Foto: rtr, sw

Abo-Champion gegen Ex-Herausforderer, Star-Trainer gegen Bundesliga-Novize: Rekordmeister Bayern München empfängt zum Start seiner "Mission Titelverteidigung" Bayer Leverkusen. Wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Donnerstag exakt 50 Tage vor dem Anpfiff bekannt gab, trifft der haushohe Titelfavorit von Coach Carlo Ancelotti zu Beginn der 55. Bundesliga-Saison auf die Werkself mit deren neuen Chef Heiko Herrlich.

In Leverkusen freut man sich sehr auf das Eröffnungsspiel. Bayer-Geschäftsführer Michael Schade sagte der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag: "Das wird eine tolle Party. Aber wir fahren sicher nicht nur dahin, um Teil der Eröffnungsfeierlichkeiten zu sein. Irgendwann muss man ja gegen die Bayern spielen." Schade sieht sogar ein gutes Omen. "Ich kann mich noch an die Premiere unseres letzten Trainers erinnern: Die war in Dortmund, und wir haben 2:0 gewonnen", sagte er. "Nun startet auch Heiko Herrlich mit einem echten Kracher. Und er freut sich darauf."

Da Bayer am 2. Spieltag den Vorjahres-Vierten 1899 Hoffenheim empfängt, "ist das insgesamt kein leichter Start", meinte Schade. "Aber so bekommt man auch schnell Aufschluss darüber, wo man steht."

Die Auftaktpartie, in welcher der Titelverteidiger traditionell (noch) Heimrecht genießt, wird am 18. August um 20.30 Uhr (Live-Ticker) in der Münchner Allianz Arena stattfinden. Und es dürfte dann ein kniffliges Unterfangen werden für die Gäste, Zählbares mitzunehmen: Zuletzt hatten die Bayern 2008 eine Liga-Auftaktpartie (2:2 gegen den HSV) nicht gewinnen können, in den vergangenen vier Jahren siegten sie mit insgesamt 16:2 Toren.

Rheinisches Derby zum Auftakt

Vizemeister RB Leipzig muss zu Schalke 04 reisen, Borussia Dortmund gastiert beim VfL Wolfsburg. Brisanz verspricht am ersten Spieltag zudem das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln.

Ihr erstes Pflichtspiel müssen die Bayern bereits am 5. August (20.30 Uhr) bestreiten, wenn der Supercup beim Pokalsieger Borussia Dortmund ansteht. Der erste Clásico der zwei Rivalen im Ligabetrieb steigt am 11. Spieltag (3. bis 5. November) beim BVB, gegen Vizemeister RB Leipzig treten die Münchner eine Woche zuvor an.

Aufgrund der WM-Endrunde in Russland dauert die Winterpause nur vom 17. Dezember bis zum 12. Januar, die Saison endet demnach etwas früher am 12. Mai und hat auch insgesamt nur zwei englische Wochen. Einen Tag später geht in der 2. Liga die reguläre Spielzeit zu Ende. Die Relegation zum Oberhaus ist für den 17. und 21. Mai 2018, zum Unterhaus jeweils einen Tag danach angesetzt.

Aufgrund des neuen Fernsehvertrags, der künftig rund 1,5 Milliarden Euro pro Spielzeit in die Kassen spülen wird, sind in der Bundesliga weitere Spieltermine hinzugekommen. Zwar wird wie bisher am Freitag (20.30 Uhr), am Samstag (15.30 und 18.30) und Sonntag (15.30) gespielt. Das späte Sonntagsspiel beginnt künftig aber erst um 18.00 Uhr. Zusätzlich rollt der Ball je fünfmal am Sonntag schon um 13.30 Uhr und am Montag (20.30) — für die Montagsspiele optionierte die DFL einen Spieltag in der Hin- sowie 14 in der Rückrunde. Wann genau die Partien stattfinden, hängt vom Abschneiden der jeweiligen Teams in den internationalen Wettbewerben ab.

Beim FSV Mainz 05 debütiert der vom Nachwuchs- zum Chefcoach beförderte Sandro Schwarz mit einem Heimspiel gegen Aufsteiger Hannover 96. Auch Rückkehrer VfB Stuttgart startet zunächst auswärts bei Hertha BSC. "Wir empfinden eine riesige Vorfreude auf die Bundesliga. Hertha BSC auswärts ist gleich eine große Herausforderung", twitterte VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser.

In der 2. Liga, wo die Saison bereits am 28. Juli mit der Partie zwischen den ehemaligen Erstligisten VfL Bochum und FC St. Pauli eröffnet wird, bleiben die Anstoßzeiten unverändert. Neu ist jedoch: Wird am Montag in der 1. Liga gespielt, gibt es im Unterhaus ein Samstagsspiel mehr.

Viel Arbeit für die Spielplan-Macher

Um Punkt 12 Uhr hatte das Brimborium um den Bundesliga-Spielplan seinen Höhepunkt erreicht. Mit einem Countdown und einer Online-Inszenierung hatten die DFL-Bosse die Spannung in die Höhe getrieben, bevor die Fans von den Paarungen erfuhren. Zuvor hatten die Spielplan-Macher jede Menge Arbeit zu verrichten.

Aufgrund des neuen Fernsehvertrags sowie der Europapokaltage, der Länderspieltermine und der WM 2018 war die Spielplan-Gestaltung noch komplizierter als zuvor. Dank der eigens für die DFL entwickelten Software wurden die Herausforderungen jedoch gemeistert und gleichzeitig zudem auf regionale und überregionale Feiertage Rücksicht genommen, auf parallele Großveranstaltungen sowie Sonderwünsche der Klubs, deren Arenen durch andere Events belegt sein können.

So wird Dortmund mit dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg beginnen, weil der Revierrivale Schalke 04 am zweiten Spieltag wegen eines Rockkonzerts in seiner Arena kein Heimspiel bestreiten kann - die beiden Nachbarn dürfen nicht am selben Spieltag zu Hause antreten. Wie Schalke (gegen Leipzig) wird auch Hertha BSC im eigenen Stadion (gegen Aufsteiger VfB Stuttgart) in die Saison starten, da eine Woche später im Olympiastadion das Leichtathletikmeeting ISTAF stattfindet.

(sid/dpa)
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