Frankfurt kämpft um Europa League Skibbe verleiht der Eintracht Flügel

Frankfurt/Main (RPO). Bei vielen Experten stand Michael Skibbe vor der Saison ganz oben auf der Abschussliste, doch der Trainer hat Eintracht Frankfurt Flügel verliehen und kämpft mit den Hessen um einen Platz im internationalen Geschäft. Der Last-Minute-Sieg über Bayern München hat dem 44-Jährigen am Main zusätzliches Renommee verschafft.

Skibbes erstes Training in Frankfurt
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Doch Zufriedenheit und Stillstand sind für Skibbe Fremdwörter. In der Winterpause hatte der Coach immer wieder den Finger in die Wunde gelegt, sich vehement für Verstärkungen eingesetzt und in aller Öffentlichkeit mit dem behutsamen Vorstandsboss Heribert Bruchhagen angelegt.

Die Folge: Es wurde nicht nur Stürmer Halil Altintop verpflichtet, vor allem hat die Eintracht Skibbes forsche Denkweise verinnerlicht und orientiert sich sportlich zunehmend an den Großen.

Skibbe nach Bayern-Sieg "mächtig stolz"

Der 2:1-Sieg gegen die Bayern am vergangenen Wochenende war das beste Beispiel. Skibbe, der im Gegensatz zum vorsichtigen Funkel für Offensivfußball steht, ließ die Eintracht mit aller Macht auf Sieg spielen, bewies bei den Einwechslungen auch noch ein glückliches Händchen und wurde belohnt. "Endlich haben wir uns mal gegen einen großen Gegner nicht ins Hemd gemacht", sagte Skibbe anschließend und war "mächtig stolz".

Skibbe hat höhere Ambitionen, mit Mittelmaß gibt er sich nicht zufrieden. Mit seinem Vorpreschen hat er die Eintracht aufgeweckt. Beim Durchbruch der 40-Punkte-Schallmauer würde sich sein Vertrag automatisch bis 2011 verlängern. Doch das eigentliche Saisonziel sind 46 Zähler. Diese Ausbeute ist auch die persönliche Messlatte für Skibbe, der damit den Rekord von Vorgänger Funkel aus der Saison 2007/08 einstellen würde.

"Jeder hat gesehen, dass wir einen ausgeglichenen Kader haben. Das sage ich nicht erst seit dem Bayern-Spiel. Die Mannschaft hat zum Beispiel den langfristigen Ausfall von Ioannis Amanatidis toll weggesteckt", sagt Skibbe, der sich fast ausnahmslos schützend vor seine Profis stellt und auch aus diesem Grund bei den Spielern großen Rückhalt genießt.

Doch zufrieden ist Skibbe trotz des guten Saisonverlaufs noch lange nicht. "Wir haben bewiesen, dass wir an guten Tagen jeden Gegner schlagen, an schlechten aber auch gegen jeden verlieren können", sagte Skibbe, der sich im Kampf um die Qualifikation für die Europa League deshalb zurückhaltend gibt.

In den nächsten Jahren ist aber die Teilnahme am europäischen Wettbewerb das Ziel. Skibbe wird deshalb weiter unbequem Verstärkungen fordern und sich an Bruchhagen reiben. Für Zündstoff ist bei der Eintracht weiter gesorgt. Dass dies kein Nachteil sein muss, hat der Saisonverlauf gezeigt.

(SID/seeg)
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