Wagner erhält Unterstützung Spielergewerkschaft: "Angebot und Nachfrage regeln den Preis"

Sandro Wagner vom Bundesligisten SV Darmstadt erhält in der aktuellen Diskussion über Spielergehälter Unterstützung von der Spielergewerkschaft VDV.

Angeschlagener Sandro Wagner erzielt Doppelpack für Darmstadt
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Angeschlagener Wagner erzielt Doppelpack für Darmstadt

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Foto: dpa, pst fpt

"Ein Fußballspieler muss sich nicht dafür rechtfertigen, wenn er viel Geld verdient, denn die Gehaltshöhe hat das Klubmanagement zu verantworten", sagte VDV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), dem mehr als 30 Tageszeitungen angehören.

Angreifer Wagner hatte in der Vorwoche gesagt, dass er die Berufsgruppe der Fußballprofis für "teilweise" unterbezahlt halte. Für diese Äußerung musste er viel Kritik einstecken. "Gemessen an all dem, was man aufgibt, finde ich, dass auch die bei Bayern zu wenig verdienen - selbst zwölf Millionen oder so", hatte Wagner der Bild-Zeitung gesagt.

Baranowsky sagte dazu: "Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Die im harten Wettbewerb stehenden Klubs zahlen nur so viel Geld für einen Spieler, wie er tatsächlich wert ist." Der Geschäftsführer der VDV erklärte zudem, dass Profifußballer nur in seltenen Fällen finanziell ausgesorgt hätten - und die berufliche Aus- und Weiterbildung während der Karriere oftmals vernachlässigt würde.

"Unsere Statistik zeigt: Beim Thema Schulabschluss sieht es gut aus, wir haben mittlerweile eine hohe Abiturientenquote unter Profifußballern. Das Problem ist die Weiterbildung. Weniger als 20 Prozent verfügen am Karriereende über abrufbare berufliche Qualifikationen", sagte Baranowsky dem RND und ergänzte: "Das war vor zehn Jahren noch anders, da wurde auch von den Eltern in höherem Maß auf eine parallele Berufsausbildung gedrungen."

Eine Gehaltsobergrenze im Fußball, wie sie in den US-Profiligen üblich ist, lehnt die Gewerkschaft ab. "Bringt uns finanzielle Chancengleichheit unter deutschen Klubs, die mit künstlichen Handicaps herbeigeführt wird, im internationalen Wettbewerb weiter nach vorne? Doch wohl eher nicht", sagte Baranowsky.

(sid)
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