Stuttgart fertigt Hoffenheim ab Perfekter Tag für VfB — Gebrauchter Tag für Nagelsmann

Stuttgart · Der VfB Stuttgart hat beim begeisternden 5:1 (2:0) gegen 1899 Hoffenheim wieder in die Spur gefunden. Für 1899-Coach Julian Nagelsmann war es der erste herbe Dämpfer seiner kurzen Amtszeit.

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Foto: dpa, hpl

Der Gang in die Cannstatter Kurve war für den VfB Stuttgart und Matchwinner Georg Niedermeier diesmal ein einziger Genuss. Ein Auftritt wie aus dem Bilderbuch mit begeisternder Offensivfußball: Die Mannschaft von Trainer Jürgen Kramny hat beim 5:1 (2:0) gegen 1899 Hoffenheim auf ganzer Linie überzeugt und sich damit wohl entscheidend aus dem Abstiegskampf befreit. Ein perfekter Tag? "Das kann man so stehen lassen", sagte Niedermeier, der mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack (6., 51.) besonders glänzte.

"Wir werden das Ergebnis in keinster Weise thematisieren"

Alles andere als einen perfekten Tag erlebte Hoffenheims Julian Nagelsmann. Seine Mannschaft schlich mit betretener Miene vom Platz und mussten den ersten üblen Dämpfer des jüngsten Bundesliga-Trainers hinnehmen, der möglicherweise nachwirkt. Um das zu verhindern hat Nagelsmann sein ganz eigenes Rezept. "Wir werden das Ergebnis in keinster Weise thematisieren", sagte der 28-Jährige, nachdem die Kraichgauer krachend daran gescheitert waren, zu Eintracht Frankfurt auf dem Relegationsplatz aufzuschließen.

Hoffenheim spielte offen wie ein Scheunentor und hätte noch böser abgestraft werden können. Nagelsmann sah die "vielen Fehler bei eigenem Ballbesitz" als ausschlaggebend an. Stürmer Kevin Volland meinte: "Da war gar nichts drin, wir haben es dem VfB viel zu leicht gemacht und immer wieder Raum für Konter gegeben. Eine richtige Klatsche." Die Folge: Der Druck auf die Hoffenheimer nimmt vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg wieder deutlich zu. "Wie werden nicht aufgeben", sagte Volland.

VfB mit zehn Punkten Vorsprung auf Abstiegsplätze

Das hat auch der VfB nicht getan, als er in der Vorrunde ganz tief im Schlamassel steckte. Auch die beiden Pleiten in der englischen Wochen hinterließen keine Wirkung. 16 Zähler aus acht Rückrundenspielen hat die Kramny-Elf nun gesammelt, zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf den ersten direkten Abstiegsplatz. "Diese Reaktion war zwingend notwendig, sagte Kapitän Christian Gentner, der zur Halbzeit angeschlagen in der Kabine blieb. "Wir haben gesehen, was in der Mannschaft für ein Potenzial steckt, das müssen wir weiterhin abrufen", betonte Kramny.

Potenzial wie das des wie Niedermeier herausragenden Filip Kostic, der den VfB mit dem 4:1 (78.) nach einem kurzen Wackler im Anschluss an das 1:3 von Hoffenheims Andrej Kramaric (73.) wieder stabilisierte. Im Gegensatz zur Heimniederlage gegen Hannover (1:2) nutzten die Stuttgarter diesmal einige der vielen Gelegenheiten - Lukas Rupp (42.) und Timo Werner (83.) trafen noch.

"Die ganze Mannschaft war toll"

"Die ganze Mannschaft war toll", meinte Kramny und fügte mit Blick auf die Tabelle hinzu: "Wir haben uns wieder ein Stück nach vorne befördert und mit 31 Punkten die nächste Schwelle erreicht." Ist der Abstiegskampf damit für den VfB vorbei? Nicht ganz, lautet Kramny Sichtweise: "Wir müssen dran bleiben, um das rechtzeitig in die richtigen Bahnen zu lenken", sagte er.

Auch Niedermeier, der sich mit dem Auftritt nachdrücklich für die Verlängerung seines auslaufenden Vertrages empfahl, bleibt vorsichtig. "Es wechselt Spieltag für Spieltag, was wir denken sollen. Wir denken einfach an die Aufgaben, die wir im nächsten Spiel haben und wie wir sie lösen können", sagte der Verteidiger.

Und das wird am Samstag beim erstaunlichen Aufsteiger FC Ingolstadt knifflig genug.

(spol/sid)
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