Wechsel bis Montag möglich Schlussverkauf auf dem Transfermarkt

Düsseldorf · Am Montag schließt das Transferfenster im Profifußball. Noch könnten prominente Spieler den Klub wechseln – zum Beispiel Mario Götze oder Pierre-Emile Höjbjerg.

Am Montag schließt das Transferfenster im Profifußball. Noch könnten prominente Spieler den Klub wechseln — zum Beispiel Mario Götze oder Pierre-Emile Höjbjerg.

Der Fußball ist schon ein sehr eigenes Geschäft. Während anderswo im Schlussverkauf vor allem die Schnäppchen angepriesen werden, stehen im Profifußball ein paar sehr teure Jungs im Schaufenster. Nicht mehr lange, denn am Montag schließt das sogenannte Transferfenster. Es werden also noch sehr unterhaltsame Tage. Diese vier Bundesliga-Spieler könnten bald den Arbeitgeber wechseln.

Kevin De Bruyne Der Belgier ist das Thema der Sommerpause. Wer auch immer einen Fußballer des Jahres zu wählen hatte, der kürte den Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg. Seine unvergleichlichen Fähigkeiten wurden gerühmt, und es verging keine Woche, in der Wolfsburgs Geschäftsführer Klaus Allofs nicht wiederholen musste, dass sein Klub selbst bei schwindelerregenden Ablösesummen nicht schwach werden müsse. Die Bewerber um De Bruyne jedoch bleiben hartnäckig. Der mit viel Geld aus Abu Dhabi gepolsterte englische Klub Manchester City will vielleicht sogar eine Ablösesumme von 80 Millionen Euro zahlen. Und er bietet ein Jahresgehalt von 16 Millionen Euro. Da werden die meisten schwach, De Bruyne noch nicht. Angeblich will er viel lieber zu Bayern München. Aber der deutsche Meister bietet nach eigener Darstellung (noch) nicht mit. De Bruyne ist derart hin- und hergerissen, dass er zuletzt sogar schlecht spielte.

Tendenz: De Bruyne bleibt und wartet auf die Bayern.

Mario Götze In einem früheren Fußballer-Leben war er die deutsche Hoffnung auf einen Weltstar der Kategorie Messi und Neymar. Das war zu den Zeiten, als er eigentlich noch morgens vor einer Handvoll Verwandten und Spielerberatern für die A-Jugend von Borussia Dortmund spielen durfte. Seine Trainer waren so überzeugt von ihm, dass sie ihn ins Profiteam schickten. Götze verzauberte fortan zigtausende Zuschauer. Er spielte bei den Dortmunder Meisterschaften 2011 und 2012 eine große Rolle. Bayern München zahlte 37 Millionen Euro für die Aussicht, das größte deutsche Talent noch weiter zu entwickeln. Das ist, wie jeder weiß, längst nicht so gelungen, wie sich das die Geschäftsleute in München so vorgestellt haben. Trainer Pep Guardiola preist Götze zwar gern als "einen meiner Lieblingsspieler", aber so ähnlich hat er auch Dante gepriesen, ehe der gar nicht mehr spielte. Götzes Einsatzzeiten sind ebenfalls überschaubar, doch es gibt erste Annäherungen zwischen Coach und Spieler. In Hoffenheim stand Götze in der Startformation.

Tendenz: Götze bleibt.

Julian Draxler Schalkes Vorstandsmitglied Horst Heldt ist in der Sommerpause vollends ins diplomatische Fach gewechselt. Er vermied Konfrontationen mit dem Anhang, der den Manager für sportliche Fehlentwicklungen in der vergangenen Saison verantwortlich machte. Und er ging auch gegenüber den Medien auf Schmusekurs. Zuverlässig aus der Haut fahren aber lässt ihn inzwischen jede Frage nach der Zukunft von Julian Draxler. Entscheiden kann er darüber nicht. Und wahrscheinlich ist es die Ohnmacht, die ihn wütend werden lässt. Er hat zwar ein Angebot von Juventus Turin abgelehnt, aber die Italiener winken weiter mit den dicken Geldbündeln. Gut möglich, dass sie die Offerte auf 30 Millionen Euro erhöhen.

Tendenz: Draxler wechselt.

Pierre-Emile Höjbjerg Neulich nach dem Supercup in Wolfsburg: Einsam und mit einem Ausdruck im Gesicht, für den das Wort "melancholisch" erfunden wurde, durchquert Pierre-Emile Höjbjerg das Hotelfoyer. An der Bar holt er sich eine Flasche stilles Mineralwasser, und dann geht er auf sein Zimmer. Der Däne ist nachdenklich geblieben, denn im Luxus-Aufgebot von Bayern München findet er keinen festen Platz. Auf der Reservebank, das weiß er, wird er nicht besser. Deshalb hat er sich vergangene Saison schon zum FC Augsburg ausleihen lassen. Er könnte auch in dieser Saison die Probleme zahlreicher Bundesligisten im defensiven Mittelfeld lindern helfen. Zum Beispiel bei Bayer Leverkusen, das den Ausfall des prominenten Zugangs Charles Aránguiz zu beklagen hat. Im Gegensatz zu Borussia Mönchengladbach, das im zentralen Mittelfeld den Abgang von Christoph Kramer nicht verdaut hat, würde Leverkusen einem Leihgeschäft zustimmen.

Tendenz: Höjbjerg wechselt.

(pet)
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