Verteidiger vor Müller und Lewandowski Boateng ist Deutschlands "Fußballer des Jahres 2016"

Frankfurt/Main · Nationalspieler Jerome Boateng von Doublegewinner Bayern München ist Deutschlands "Fußballer des Jahres" 2016. Er setzte sich vor seinen Teamkollegen Thomas Müller und Robert Lewandowski durch.

Fußballer des Jahres 2016: die Top Ten
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Jerome Boateng konnte die frohe Kunde über die Wahl zum Fußballer des Jahres kaum glauben. "Als ich es gehört habe, dachte ich erst, jemand will mich verarschen", kommentierte der Innenverteidiger von Bayern München bei "Sk"y das klare Ergebnis unter Deutschlands Sportjournalisten bei der durch das Fachmagazin "kicker" durchgeführten Wahl.

Als Fußballerin des Jahres wurde die Wolfsburgerin Alexandra Popp gekürt, Trainer der Saison ist Dirk Schuster, der Aufsteiger Darmstadt 98 zum Klassenerhalt geführt hatte und mittlerweile beim FC Augsburg unter Vertrag steht.

Weltmeister Boateng verwies beim Votum mit 163 Stimmen seine Bayern-Teamkollegen Thomas Müller (95) und Robert Lewandowski (90) auf die weiteren Plätze. "Kaum zu glauben, dieser Abstand ist auch für mich überraschend", sagte der 27-Jährige im "kicker" über den deutlichen Ausgang der Wahl. "Ich kann gar nicht beschreiben, was mir da für Gedanken durch den Kopf gehen. Natürlich bin ich unglaublich stolz, dass ich so etwas erreichen konnte."

Bei "Sky" ergänzte er: "Es ist eine Bestätigung für meine harte Arbeit und Entwicklung." Hinter Müller und Lewandowski komplettieren Toni Kroos (Real Madrid) und Welttorhüter Manuel Neuer (ebenfalls Bayern München) die Top fünf.

Nachfolger von De Bruyne

Boateng tritt die Nachfolge des belgischen Nationalspielers Kevin De Bruyne an, der im vergangenen Jahr als Profi des VfL Wolfsburg gewonnen hatte. Als letzter Abwehrspieler vor Boateng hatte 1997 der damalige Dortmunder Jürgen Kohler bei dem Votum triumphiert. Die Wahl wird seit 1960 durchgeführt.

Bei den Fußballerinnen setzte sich Popp (109 Stimmen) vor Mandy Islacker (1. FFC Frankfurt/63) und Melanie Behringer (Bayern München/42) durch. "Die Auszeichnung ist für mich etwas ganz Besonderes. Gerade, weil damit auch die Leistung einer ganzen Spielzeit gewürdigt wird", sagte die 25 Jahre alte Offensivspielerin, die die Wahl bereits 2014 gewonnen hatte und mit der Nationalmannschaft bei Olympia noch Gold gewinnen kann.

Schuster gab derweil den Star-Trainern der vergangenen Bundesliga-Saison mit 256 Stimmen klar das Nachsehen. Nur die Plätze zwei und drei belegten Thomas Tuchel (Borussia Dortmund/134) und Pep Guardiola (Bayern München/54). "Ich nehme diese Auszeichnung nicht nur für mich in Anspruch, sondern stellvertretend für den gesamten Verein. Jeder hat seine Arbeit so erledigt, dass dieses Wunder von Darmstadt möglich war. Vom Präsidenten bis zur Putzfrau hat jeder sei Ego hintangestellt", schrieb Schuster in einem persönlichen Beitrag im kicker. Schuster war mit Darmstadt von der 3. Liga bis in die Bundesliga aufgestiegen und hatte die Lilien im Oberhaus zum Klassenerhalt geführt.

Bundestrainer Joachim Löw (19) musste sich nach dem EM-Halbfinal-Aus gegen Frankreich mit Position sechs zufriedengeben - nur eine Stimme vor dem erst 29 Jahre alten Hoffenheim-Trainer Julian Nagelsmann.

(areh/sid)
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