Projektleiter Video Krug hält harsche Kritik am Videobeweis für "Unsinn"

Frankfurt/Main · Hellmut Krug, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) Chef-Instruktor und Projektleiter Video, hat kein Verständnis für die teils harsche Kritik am Videobeweis in der Bundesliga.

Videobeweis in der Bundesliga: Wichtige Szenen und Probleme seit Saisonbeginn
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Videobeweis: Wichtige Szenen und Probleme seit Saisonbeginn

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Foto: dpa, fg nic

"Erst ist man nicht bereit, Fehler der Schiedsrichter zu akzeptieren, und schreit jahrelang nach technischer Hilfe", sagte der 61-Jährige der "Welt am Sonntag".

Nun gebe es ein Werkzeug, das helfe, grobe Fehler zu verhindern, "und nun wird so getan, als wäre alles noch viel schlimmer als zuvor. Mit Verlaub: Das ist doch Unsinn".

Krug betonte mehrfach, dass diese Saison ein Testlauf für die neue Technik sei. "Und diesem Test müssen alle Beteiligten, auch die Öffentlichkeit, Zeit und eine faire Chance geben", forderte der ehemalige Fifa-Schiedsrichter, der versicherte, dass es keine verbandsinterne Diskussion über eine Aussetzung des Videobeweises gebe.

"Sicher wäre es wünschenswert, eine 100-prozentige Gerechtigkeit zu erzielen. Aber das ist unmöglich, es wird auch mit dem Videobeweis nie eine 100-prozentige Gerechtigkeit geben, weil Menschen am Werk sind und keine Roboter."

In der jüngeren Vergangenheit hatte vor allem Manager Jörg Schmadtke vom 1. FC Köln den Videobeweis hart kritisiert. Der Schalker Sportvorstand Christian Heidel hingegen unterstützte die neue Technik und verwies auf die Reduzierung klarer Fehler.

Dies unterstrich auch Krug: "Es wird in der Debatte leider komplett unterschlagen, dass wir nach fünf Spieltagen bereits neun Fälle hatten, in denen der Videobeweis den Schiedsrichter vor klaren Fehlentscheidungen bewahrt hat. Rein theoretisch würden wir bis zum Ende der Saison somit weit mehr als 50 unstrittige Fehler korrigieren."

(sid)
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