"Es wird eine Nervenschlacht" HSV und Wolfsburg rüsten sich für den Showdown

Hamburg/Wolfsburg · Die Woche der Wahrheit: Der HSV und der VfL Wolfsburg bereiten sich auf ihren Showdown um den Klassenerhalt vor. Am Ende werden in dieser Drucksituation wohl die Nerven entscheiden.

 HSV-Trainer Markus Gisdol mit seinem Team.

HSV-Trainer Markus Gisdol mit seinem Team.

Foto: dpa, chc fgj

Der Druck könnte größer nicht sein, da macht sich Maximilian Arnold vor dem Showdown um den Klassenerhalt keine Illusionen. "Es wird eine Nervenschlacht", sagte der Mittelfeldspieler des VfL Wolfsburg vor dem großen Finale beim Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr/Live-Ticker). Und auch die Hanseaten machen sich auf alles gefasst. "Ich erwarte das emotionalste von vielen emotionalen Spielen, das ist von der Dramaturgie her nur schwer zu toppen", sagte HSV-Sportchef Jens Todt.

Eine ganze Saison verdichtet sich am Samstag im Volkspark auf 90 Minuten: Nur mit einem Sieg kann der HSV nach 2014 und 2015 den nächsten Gang in die Relegation noch vermeiden. Den Wölfen reicht zur direkten Rettung ein Punkt. "Es wird einfach nur ums Kämpfen gehen, das wird mit Fußball wenig zu tun haben", sagte Arnold. Bei einer Niederlage muss der VfL auf Rang 15 hoffen, dass der FC Augsburg parallel bei 1899 Hoffenheim mit zwei Toren mehr Unterschied verliert.

Nach dem freien Wochenbeginn baten die Trainer Markus Gisdol und Andries Jonker ihre Teams am Dienstag wieder auf den Platz, die Hanseaten standen bei Schmuddelwetter pünktlich um 10 Uhr mit den zuletzt angeschlagenen Nicolai Müller und Albin Ekdal auf dem Platz, dafür konnte Regisseur Aaron Hunt (Zerrung) aber nur individuell trainieren. Lewis Holtby (Fleischwunde) stemmte im Kraftraum Gewichte.

In Wolfsburg hatte Jonker nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach offenbar noch erhöhten Redebedarf - Mario Gomez und Co. begannen ihre Vorbereitung auf das wichtigste Spiel der Saison mit einer fast einstündigen Verspätung. Während die Wölfe wohl auf ein Mini-Trainingslager verzichten werden, fährt der HSV wie schon vor dem Mainz-Spiel vor zwei Wochen (0:0) von Donnerstag auf Freitag ins niedersächsischen Rotenburg. Ohnehin sind die Hamburger froh, dass sie nach einer völlig verkorksten Hinrunde dieses Endspiel bekommen. "Im Winter wären wir dankbar gewesen, wenn uns diese Chance in Aussicht gestellt worden wäre", sagte Todt.

Auch Felix Magath sieht in dem Duell seiner Ex-Klubs den HSV nach dem späten Ausgleich zum 1:1 zuletzt bei Schalke 04 im Vorteil. "Aus diesem glücklichen Moment, ein verloren geglaubtes Spiel noch auszugleichen, kann viel Kraft gezogen werden", sagte Magath, der den HSV als Spieler 1983 zum Triumph im Europapokal der Landesmeister schoss, der Hamburger Morgenpost: "Das wirkt sicher nach und spricht für den HSV."

Die Niedersachsen seien für den Abstiegskampf nicht gemacht. "Das kennen die Wolfsburger nicht. Ich sehe den HSV im Vorteil", sagte der 63-Jährige, der die Wölfe 2009 als Trainer sensationell zur deutschen Meisterschaft führte. Doch nun sind seine Sympathien vor der "Nervenschlacht" klar verteilt: "Wenn ich einem der beiden Klubs die Daumen drücke, dann dem HSV."

(dpa)
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