Hamburg - Hoffenheim 3:0 Hamburg setzt ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Hamburg · Der Hamburger SV hat sich im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga etwas Luft verschafft. Nach einem frühen Eigentor von Kevin Akpoguma (6.), einem kuriosen Freistoßtreffer von Filip Kostic (75.) und dem Schlusspunkt von Gideon Jung (88.) gewannen die Hanseaten am 13. Spieltag gegen 1899 Hoffenheim mit 3:0 (1:0).

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Die Hanseaten verbesserten sich durch den zweiten Heimsieg in Folge auf Platz 15 der Tabelle. Das Team von Trainer Markus Gisdol hat jetzt fünf Punkte Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz. Die Hoffenheimer wirkten drei Tage nach dem Europa-League-K.o. müde. Die Mannschaft von Julian Nagelsmann rutschte auf Platz sieben ab - in den vergangenen sieben Bundesliga-Partien gelang ihr nur ein Sieg.

"Man hat das Gefühl, dass hier etwas zusammenwächst", sagte Hamburgs Sportchef Jens Todt: "Der Aufwand war riesig, und wir hatten auch das Glück des Tüchtigen." Der starke Innenverteidiger Kyriakos Papadopoulos meinte: "Das war ein Sieg des Willens. Wir haben wieder unser Heim-Gesicht gezeigt."

Der HSV erwischte im heimischen Volksparkstadion einen Start nach Maß. Akpoguma wollte nach einer scharfen Hereingabe vor HSV-Shootingstar Jann-Fiete Arp klären, bugsierte dabei den Ball aber ins eigene Netz. Der Innenverteidiger schrieb mit seiner unglücklichen Aktion ein Stück Fußball-Geschichte - der 22-Jährige erzielte das 1000. Eigentor seit Gründung der Bundesliga.

Vor 46.470 Zuschauern ließ Gisdol gegen seinen Ex-Klub überraschend offensiv beginnen - Arp und Bobby Wood stürmten gemeinsam. Die Taktik zahlte sich sofort aus, Hoffenheim wirkte bei dem frühen Gegentreffer völlig überrumpelt. Die Gäste, bei denen Nationalspieler Sandro Wagner nach Magen-Darm-Problemen zurückkehrte, antworteten mit wütenden Angriffen. Aber auch der HSV spielte, angetrieben von Kreativdirektor Aaron Hunt, weiter nach vorne - und so sahen die Fans vom Anpfiff an eine intensive Partie ohne große taktische Zwänge.

Mit der Zeit beruhigte sich das Spiel wieder ein bisschen, und Hoffenheim hatte weiter überraschend viele Probleme mit den quirligen Hamburgern, die verbissen um jeden Ball kämpften und sich einige Möglichkeiten erarbeiteten. Die Nagelsmann-Elf deutete immer mal wieder ihre spielerische Überlegenheit an, blieb kurz vor dem Tor dann aber lange zu inkonsequent. Mark Uth zirkelte vor der Pause (43.) knapp neben das Tor.

Nach dem Seitenwechsel kam jedoch der HSV mit deutlich mehr Schwung aus der Kabine. Wood (49.) traf den Pfosten, Arp (53.) prüfte aus der Distanz Gäste-Keeper Oliver Baumann. Nagelsmann reagierte, brachte Nadiem Amiri sowie Andrej Kramaric und stellte das System um. An den Spielanteilen änderte sich aber kaum etwas.

Der umtriebige Kostic (61.) scheiterte knapp an Baumann. Nur zwei Minuten später legte der Serbe perfekt auf Wood ab, der völlig freistehend den Ball nicht richtig traf. Gefährlich wurde es stets, wenn Arp eingesetzt wurde. Der 17-Jährige zwang Baumann zu einer Glanzparade (69.).

Wenig später sah der TSG-Torwart schlecht aus, als er Kostics Freistoß aus knapp 30 Metern passieren ließ. Allerdings schien die gesamte Hoffenheimer Elf in diesem Moment in den Tiefschlaf gefallen zu sein und gab sich anschließend auf. Der eingewechselte Sven Schipplock traf die Latte, ehe Jung sein erstes Bundesligator erzielte.

(sid)
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