Nullnummer gegen Mainz Kostic verschießt Elfer - HSV am Abgrund

Hamburg · Der Hamburger SV hat im Abstiegs-Showdown gegen den FSV Mainz 05 einen Befreiungsschlag verpasst und rutscht immer stärker Richtung zweite Liga. Den Hanseaten gelang gegen den direkten Konkurrenten trotz Überzahl und eines Elfmeters nur ein 0:0.

Hamburger SV: Filip Kostic verballert Elfmeter gegen FSV Mainz 05
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Kostic verballert Elfmeter gegen Mainz

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Foto: dpa, crj

Damit bleibt der HSV sieben Punkte hinter dem Relegationsplatz 16, den die Rheinhessen besetzen.

Auch das von Trainer Bernd Hollerbach vor der Partie abgehaltene Rettercamp brachte keine Wende. Die beste Chance auf den Sieg vergab Filip Kostic vom Elfmeterpunkt, er scheiterte am jungen Mainzer Schlussmann Florian Müller (62.). Leon Balogun hatte zuvor für sein Foul an Luca Waldschmidt die Gelb-Rote-Karte gesehen (61.).

Der HSV stand vor der Partie mit dem Rücken zur Wand und zeigte von Beginn an, dass nur ein Sieg zählt. Das Hollerbach-Team setzte auf lange Bällen in die Spitze, beeindruckte die Mainzer in der ersten Hälfte mit viel Wucht. Auch im zweiten Durchgang blieben die Gastgeber das überlegene Team, offenbarten aber immer wieder ihre eklatante Abschlussschwäche.

Hollerbach setzte überraschend auf Sven Schipplock in der Sturmspitze. Der 29-Jährige hatte bis dato im HSV-Trikot noch gar nicht getroffen, sorgte aber gleich für Gefahr. In der fünften Spielminute setzte sich der Angreifer entschlossen durch und stellte Müller auf seine erste Probe in der Bundesliga. Der 20 Jahre alte Torwart der Mainzer ist nominell die Nummer drei und stand wegen der Verletzungen von Rene Adler und Robin Zentner erstmals auf der großen Bühne.

Kostic-Tor zurückgenommen

Mainz agierte in den Anfangsminuten zu passiv und kam nur selten zu schnellem Umschaltspiel wie beim ersten gefährlichen Abschluss von Robin Quaison (14.). Der HSV schoss aus allen Lagen, doch Kostic hatte zweimal Pech. Erst lenkte Müller einen Rechtsschuss des Serben aus kurzer Distanz noch reaktionsschnell an die Latte (22.), zwei Minuten später wurde ein Treffer des 25-Jährigen zu Recht per Videobeweis aberkannt.

Nach der Halbzeitpause reagierte Hollerbach und brachte Luca Waldschmidt für den schwachen Aaron Hunt. Und das Heimteam blieb am Drücker. Verteidiger Rick van Drongelen traf nach einer Ecke nur die Oberkante der Latte (48.). Hamburgs Coach setzte nun auf volle Offensive und schickte auch noch Ex-Nationalspieler Andre Hahn (59.) und Jann-Fiete Arp (74.) in die Spitze. Mainz stemmte sich mit zehn Mann vehement gegen die drohende Niederlage.

Das Duell war nach den Vergehen einiger Hamburger Anhänger in den vergangenen Wochen als "Risikospiel" eingestuft worden. Die Zäune wurden in der Arena erhöht, zudem wurde nur alkoholfreies Bier ausgeschenkt. Zumindest während der 90 Minuten feuerten die HSV-Fans ihr Team diesmal friedlich an.

(sid)
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