Schweres Restprogramm Gladbachs Hammerwochen

Mönchengladbach (RP). Gegen den Hamburger SV will die Elf von Michael Frontzek in der Rückrunde genauso punkten wie in der Hinrunde. Der Tabellenzwölfte trifft danach noch auf Stuttgart, Schalke, Bayern und Leverkusen.

1. FC Köln - Gladbach: Reaktionen
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Foto: ddp

Michael Frontzeck mag es, Ruud van Nistelrooy bei der Arbeit zuzusehen. "Ich freue mich, wenn ich ihn im Fernsehen sehe. Spieler wie er tun der Bundesliga gut", sagt der Trainer von Borussia Mönchengladbach. Am Sonntag (17.30 Uhr/Live-Ticker), wenn der HSV in den Borussia-Park kommt, hat Frontzeck die Gelegenheit, den niederländischen Weltklassestürmer in Diensten des Hamburger SV aus nächster Nähe zu bestaunen. "Ob ich mich dann freue, ihn zu sehen, kann ich erst nach dem Spiel sagen", gesteht Frontzeck.

Setzt van Nistelrooy seinen Torinstinkt gewinnbringend ein und verhilft damit dem HSV zum Erfolg, hielte sich Frontzecks Freude in Grenzen. Doch das 1:1 in Köln war im Vergleich zu den Niederlagen in Dortmund (0:3) und gegen Wolfsburg (0:4) "ein Fortschritt, was das Spiel gegen den Ball angeht".

Das Spiel gegen den HSV sei der "Auftakt der Hammerwochen" verkündet Borussias Stadion-Magazin. Gemeint sind vor allem die Vergleiche mit Stuttgart, Schalke, den Bayern und Leverkusen. "Gegen diese Gegner haben wir immer unsere besten Spiele gemacht. Es liegt uns eher, wenn andere Mannschaften das Spiel machen und wir kontern können", sagt Mittelfeldrenner Thorben Marx. Tatsächlich begann nach dem 3:2-Erfolg beim HSV in der Hinrunde die beste Phase der Borussen in dieser Saison.

Frontzeck lobt Arango

Einer, der beim Sieg in der Hansestadt richtig gut spielte, war Juan Arango, der Kreative aus Venezuela. Zwei der drei Treffer leitete der 3,5-Millionen-Mann ein. Doch am 29-Jährigen scheiden sich die Geister. Arangos Qualitäten sind unbestritten: Er ist ein Ballkünstler mit einem feinen linken Fuß, einer der knallhart schießen und präzise Pässe schlagen kann.

"Juan ist der viertbeste Vorbereiter der Liga. Für das erste Jahr in der Bundesliga ist das gut", sagt Frontzeck. Solche Spieler sind aber wohl nur für zweistellige Millionenbeträge zu haben. Der Trainer ist erzürnt, dass nicht wenige die Arbeit seines größten Stars nicht zu schätzen wissen. Arango wirkt zuweilen unbeteiligt, nur 37 Prozent seiner Zweikämpfe hat er gewonnen, in Köln vergab er kläglich, statt den Blick für den freien Marco Reus zu haben.

Auch im Nationalteam hat Arango, der lange als Leitfigur des venezolanischen Fußballs galt, an Kredit verloren. Trainer César Farias hatte den Kapitän zuletzt nicht nominiert. "Er hat viele Fähigkeiten, die andere Spieler nicht haben. Ich zweifele nicht daran, dass er das Beste geben will. Aber im Moment reicht es nicht, um ihm immer einen Platz im Team zu garantieren. Qualität allein genügt nicht, auch arbeiten, laufen und kämpfen sind wichtig", wird Farias auf goal.com zitiert.

"Ich gebe wirklich alles", versichert Arango indes. Sonntag, gegen den "qualitativ sehr gut besetzten HSV" (Frontzeck) kann er das nachweisen. "Wir haben den Druck, den Abstand nach unten zu halten oder auszubauen, der HSV hat den Druck, dass er ins internationale Geschäft will", sagt Trainer Frontzeck.

(RP)
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