Keine Sticheleien Frontzeck mahnt vor Derby zu Zurückhaltung

Mönchengladbach (RP). Nach den Fan-Krawallen in Berlin will Trainer Michael Frontzeck von Bundesligist Borussia Mönchengladbach auf jegliche Sticheleien im Vorfeld des rheinischen Fußball-Derbys am Freitag in Köln verzichten.

Gladbach - 1. FC Köln: Einzelkritik
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"Wasserwerfer wie beim Hinspiel gegen Köln, die ich ansonsten nur bei Mai-Kundgebungen in Berlin oder Hamburg sehe, haben ausgereicht zu sagen: Wir tun alles dafür, dass wir nicht zusätzliches Öl für dieses Spiel ins Feuer gießen", sagte Frontzeck.

"Wenn ich die Fan-Jagd auf die Spieler in Berlin sehe, sollten wir alle an unsere Fürsorgepflicht denken, dass das Fass auch beim Derby nicht zum Überlaufen kommt. Irgendwann muss man mal eine Grenze ziehen. Irgendwann ist Schluss. Es ist ein Spiel", sagte er.

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) fordert nach den Krawallen von Berlin "Geisterspiele" und das Ende der Stehplätze. "Diese Kurven, wo sich die Gewalt hochschaukelt, müssten gesperrt werden", sagte ihr Vorsitzender Rainer Wendt, "man ist fassungslos darüber, dass so etwas in der Bundesliga möglich ist. Ich fordere mindestens einige Spiele ohne Zuschauer, damit diese Krawallmacher auch merken, dass sie ihrem Verein schaden."

Er bezeichnete den Sicherheitsdienst von Hertha BSC bei den Ausschreitungen nach dem 1:2 gegen Nürnberg als "personifizierte Überforderung" und forderte vom Deutschen Fußball-Bund und der Liga drastische Maßnahmen.

"Wir brauchen den namentlichen Ticketverkauf. Dieser muss in allen Stadien Standard werden", sagte Wendt, der Verband und Liga erneut die "übliche Betroffenheits-Rhetorik" vorwarf: "Danach passiert eigentlich nichts. Ich erwarte, dass der DFB und die DFL ihre sozialpädagogischen Programme auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen. Da gibt es viel Aktionismus ohne Sinn, wenn Geld für die Bastelstuben der Ultras ausgegeben wird."

(RP)
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