Wirbel um Bayern Münchens Superstar Ferguson flirtet mit Ribery — Matthäus kritisiert

München (RPO). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hat Franck Ribery von Bayern München attackiert und dem Rekordmeister indirekt den Verkauf des Franzosen nahegelegt. Derweil bekundet Manchesters Teammanager Sir Alex Ferguson Interesse am Dribbelkünstler.

Protokoll des Wechseltheaters um Ribery
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Foto: ddp

"Sein Auftritt gegen Stuttgart (beim 1:2 am vergangenen Samstag, d. Red.) hat mir nicht gefallen. Da ist Lustlosigkeit dabei und somit auch eine Provokation gegenüber den Zuschauern", sagte Matthäus verschiedenen Zeitungen: "Ich hoffe, dass er sich auf seine Qualitäten konzentriert, dann ist er einer, der den Unterschied ausmachen kann."

Matthäus hätte Ribery verkauft

Nach Meinung des 49 Jahre alten Ex-Bayern-Profis hätten die Münchner ihren Star trotz dessen unbestrittener Qualität schon im vergangenen Sommer verkaufen müssen. "Wenn ich das Geld, das ich für Ribery bekommen hätte, in andere Spieler investiert hätte, hätte man das auffangen können", sagte er über einen möglichen Abschied des Mittelfeldspielers: "Es war van der Vaart frei, Sneijder frei, und Robben wurde geholt. Man hätte drei Holländer von Real Madrid kaufen können. Von meinen Gedanken her wäre das in Ordnung gewesen."

Matthäus wunderte sich zudem darüber, dass Ribery bei einigen internationalen Spitzenklubs wie Real Madrid, dem FC Barcelona, dem FC Chelsea und Manchester United so begehrt ist. "Ribery war sehr lange verletzt und hat nicht die Saison gespielt, die er die Saison zuvor gespielt hat. Dennoch kann er sich, wenn er sich nicht für den FC Bayern entscheidet, einen Topverein in Europa aussuchen", sagte Matthäus.

Einer der Interessenten für Ribery ist Manchester United. Teammanager Alex Ferguson hat ein Auge auf Franck Ribery geworfen und sorgt damit vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Bayern München für Unruhe im Lager des Rekordmeisters.

Ferguson: "Ich mag Ribery"

"Ich mag Ribery. Im vergangenen Sommer wollten die Bayern 80 Millionen Euro für ihn. Nun sieht es so aus, dass er seinen Wechsel bekommen wird. Es sieht zwar nach Spanien aus, aber ich mag ihn wirklich", wird Ferguson vor dem Aufeinandertreffen am Dienstag (20.45 Uhr/Live-Ticker) in der englischen Tageszeitung Express zitiert.

Ribery hatte zuletzt allerdings betont, nicht auf die Insel zu wollen. Sollte er die Bayern ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages im Sommer 2011 überhaupt verlassen, werde er nach Spanien wechseln, wo ihn Real Madrid und angeblich auch der FC Barcelona locken. Ferguson hatte schon 2009 vergeblich um den kleinen Franzosen geworben. Auch der FC Chelsea, bei dem Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack unter Vertrag steht, ist an Ribery interessiert. Die Bayern bemühen sich seit geraumer Zeit, den Franzosen länger zu binden.

Respekt vor dem FC Bayern

Ferguson hat vor dem Aufeinandertreffen mit den Bayern indes großen Respekt vor den Münchnern. "Das wird ein Duell zweier großer Mannschaften mit großer Geschichte. Uns erwartet eine schwierige Aufgabe, Bayern hat sehr viele gute Spieler und einen großartigen Trainer. Louis van Gaal ist ein cleverer Mann", sagte der Sir, und nannte es einen "großen Vorteil", dass ManU zuerst beim FCB spielt.

Von sieben Begegnungen mit den Bayern in der Königsklasse hat United nur eine gewonnen - das Endspiel 1999, als die Bayern in der Nachspielzeit der "Sekundentod" ereilte. Schon damals saß "Fergie" bei den Roten Teufeln auf der Bank, er glaubt aber nicht, dass das Finale von Barcelona noch in den Münchner Köpfen ist: "Das spielt keine Rolle mehr. Und bei uns denkt niemand, dass es ein einfaches Spiel werden wird."

(SID/can)
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