Kassenbereich gestürmt Verletzte bei Krawallen vor Schalke-Spiel gegen Bayern

Vor dem Anpfiff des Bundesliga-Schlagerspiels zwischen Schalke 04 und Meister Bayern München (1:3) ist es am Samstag zu schweren Krawallen gekommen. 196 gewaltbereite Fußball-Anhänger wurden vorläufig festgenommen.

FC Schalke 04: Verletzte bei Krawallen vor Spiel gegen FC Bayern München
Foto: afp, PST/bb

Es habe "heftige Auseinandersetzungen" gegeben, sagte Sprecher Torsten Sziesze von der Polizei Gelsenkirchen dem SID. Nach Darstellung der Polizei hatten gewaltbereite Anhänger des FC Bayern und des Zweitligisten VfL Bochum versucht, den Kassenbereich Nord an der Veltins-Arena zu stürmen.

Dabei habe es "einige Verletzte" gegeben. Eine genaue Zahl konnte Sprecher Sziesze nicht nennen, weil sich "niemand in ärztliche Behandlung begeben hat". Allerdings wurden "mehrere Dutzend Personen" vorläufig festgenommen und polizeilichen Maßnahmen unterzogen.

"Der FC Bayern München distanziert sich unmissverständlich und in aller Form von diesen so genannten Anhängern unseres Vereins", sagte Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge in einem offiziellen Statement: "Gewalt kann und darf nie toleriert werden. Es ist mir und uns allen absolut unerklärlich, wie man sich gerade in diesem Moment, nach den furchtbaren Ereignissen von Paris, so respektlos gegenüber der Gesellschaft und dem Fußball zeigen kann." Er entschuldige sich "beim FC Schalke und allen Personen, die Schaden genommen haben, für die Entgleisung", ergänzte der 60-Jährige.

Nach den Ausschreitungen gewaltbereiter Fußballfans am Wochenende fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) den Staat zu einem besseren Schutz der Beamten auf. "Die Politik muss endlich ein Zeichen setzen: Wer Polizeibeamte angreift, wird in jedem Fall mit Haft bestraft", sagte der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende Jörg Radek.

Angesichts der Terroranschläge von Paris könne man nur Abscheu gegen Menschen empfinden, die ungeachtet der jüngsten Gewalt und ohne Respekt vor den Opfern, sportliche oder politische Ereignisse zum Anlass nehmen, mit größter Brutalität und Menschenverachtung Krawalle auszulösen, sagte Radek. Die Polizisten würden auch bei Fußballspielen zunehmend "zur Zielscheibe der Gewalt", das sei "nicht länger hinnehmbar".

(areh/can/sid/dpa)
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