1:3-Niederlage gegen Köln Schalke nicht mehr torlos, aber noch immer ohne Punkte

Gelsenkirchen · Schalke 04 bleibt auch im vierten Spiel der Saison ohne Punkt. Gegen den 1. FC Köln verliert Königsblau trotz Führung mit 1:3. Trainer Markus Weinzierl muss die erste, handfeste Krise meistern.

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Schalke - Köln

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Alles wird besser. Diese Parole schwebt seit Beginn dieser Fußballsaison über dem FC Schalke 04. Ein neuer Sportvorstand und ein neuer Trainer erzeugten zunächst Aufbruchsstimmung im blau-weißen Teil des Potts. Bisher blieb unter Christian Heidel und Markus Weinzierl aber Vieles beim Alten: Die Mentalität einiger Akteure wurde vom handelnden Führungspersonal hinterfragt und Konstanz gilt weiterhin als Fremdwort. Mit großer Spannung wurde erwartet, wie die Schalker mit der immer größer werdenden Drucksituation gegen den gut gestarteten 1. FC Köln umgehen würden. Sie zeigten Nerven. Mit 1:3 (1:1) endete auch das vierte Saisonspiel mit einer Niederlage.

"Wir haben ein Spiel verloren, das man nicht verlieren darf", sagte Weinzierl bei Sky: "Man hat heute gesehen, dass die Mannschaft unter Druck steht." Schalkes Weltmeister Benedikt Höwedes meinte: "Wir sind sehr enttäuscht, das geht tief. Das müssen wir sacken lassen und dann analysieren, was wir falsch gemacht haben. Davon kann sich niemand freimachen."

Wer davon ausgegangen war, dass Schalke versuchen werde, die Kölner mit Überfallfußball zu überraschen, sah sich getäuscht. Weinzierl bot in Sachen Körpersprache an der Außenlinie mehr Aggressivität als seine Mannschaft. Was auch daran lag, dass der 19-Stunden-Tabellenführer aus der Domstadt mit Selbstbewusstsein auftrat, sich sowohl kämpferisch als auch spielerisch wehrte. Weinzierl hatte sein Team auf vier Positionen geändert. Wobei vor allem die Hereinnahmen von Max Meyer und Johannes Geis nach Aussagen des Trainers neue Offensivkraft entfalten sollten. Durch Standardspezialist Geis sollte die Gefahr bei Ecken und Freistößen steigen, Kreativspieler Meyer für Überraschungsmomente sorgen.

Huntelaar erzielt erstes Schalker Saisontor

Meyer wurde gut bewacht, zeigte aber auch wenig Engagement, sich dieser Bewachung zu entziehen. Deshalb musste ein anderer für den magischen Moment im ersten Durchgang sorgen. Nabil Bentaleb erkannte eine der ganz wenigen Lücken in der Kölner Verteidigungsreihe und spielte zentimetergenau auf Klaas-Jan Huntelaar, der seine Klasse als Vollstrecker unter Beweis stellte und den Ball an Timo Horn vorbei zum 1:0 (36.) hob. Während die Nordkurve gerade dabei war, den ersten Führungstreffer der Bundesliga-Saison gebührend zu feiern, bestrafte Yuya Osako mit einem satten Schuss aus 18 Metern die Passivität der Schalker Defensive. Diese Szene war bezeichnend für den neuen 1.FC Köln. Das Team von Peter Stöger scheint gefestigt, lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Und - wie beim 3:0 gegen Freiburg am vergangenen Freitag - nutzt das Team kaltschnäuzig seine Gelegenheiten.

Nach dem Seitenwechsel übernahm Schalke zunächst mehr Kontrolle über die Partie. Meyer ließ sich tiefer ins zentrale Mittelfeld fallen, hatte mehr Ballkontakte und gab dem Spiel neue Impulse. Die Kölner boten nun Räume an, vor allem auf ihrer linken Defensivseite. Die Flanken von Sascha Riether oder Alessandro Schöpf brachten aber genauso wenig ein wie die Standardsituationen von Geis. Doch die Druckphase hielt nicht lange. Köln sortierte sich wieder und machte vor, was Effektivität bedeutet: Anthony Modeste (77.) und der eingewechselte Simon Zoller (84.) entschieden die Partie. Während die Kölner einen fantastischen Start feiern, muss Weinzierl schnell Lösungen präsentieren.

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