4:1-Sieg Bayern-Offensive nimmt BVB auseinander

München · Bayern München hat vor dem Giganten-Duell mit Real Madrid ein deutliches Zeichen gesetzt. Angetrieben von einem überragenden Arjen Robben bezwang der Rekordmeister im deutschen Klassiker Borussia Dortmund mit 4:1 (2:1).

Carlo Ancelotti knutscht Franck Ribéry ab
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Ancelotti knutscht Ribéry ab

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Foto: rtr, saw

Arjen Robben blickte schon auf die Duelle mit Real Madrid: "Das wird ein 50:50-Spiel, aber wir sind bereit", kommentierte der Superstar von Bayern München das 4:1 (2:1) gegen Vizemeister Borussia Dortmund im deutschen Klassiker und der Demonstration der Stärke des deutschen Rekordchampions.

Die Stars des FC Bayern sind in der Tat gerüstet für die Duell gegen den Titelverteidiger in der Champions League am Mittwoch (20.45 Uhr/Live-Ticker). Alles überragend einmal mehr Robben, der von der BVB-Abwehr nicht zu stoppen war. Einziger Schreckmoment für die Bayern: Torjäger Robert Lewandowski, der zwei Treffer beisteuerte, wurde mit einer Schulterverletzung ausgewechselt. Der Pole gab aber nach Abpfiff Entwarnung. "Wir wollten kein Risiko eingehen. Die Schulter ist geprellt. Es ist nicht so schlimm. Ich hoffe, dass ich Mittwoch wieder bei hundert Prozent bin", sagte Lewandowski bei Sky.

Einen Tag vor dem Bayern-Real-Hit trifft der BVB, der am Samstag bei seiner höchsten Saisonniederlage unter Wert geschlagen wurde, in der Königsklasse auf AS Monaco.

In einer starken Anfangsphase gingen die Bayern durch Franck Ribéry (4.) und Lewandowski (10.) schnell in Führung, doch die ersatzgeschwächten Dortmunder schienen davon erstaunlich unberührt. Raphael Guerreiro (20.) verkürzte, danach waren die Gäste ebenbürtig und gut im Spiel, ehe ihnen der hervorragende Robben auf seine typische Art einen Dämpfer verpasste (49.). Lewandowski stellte mit einem an ihm verschuldeten Foulelfmeter den Endstand her (68.), musste aber wenig später mit der Blessur an der Schulter ausgewechselt werden.

"Es ist ganz was Schönes"

"Hoffentlich ist es nicht so schlimm, wir brauchen ihn am Mittwoch", sagte Robben bei Sky zur Blessur des Polen und war begeistert vom Auftritt seines Teams: "Es ist ganz was Schönes, gegen einen solchen Gegner so zu spielen. Wir haben denen keine Chance gelassen. Mit ein bisschen Glück schießen wir in der ersten Halbzeit noch mehr Tore."

"Wichtig ist, dass wir uns trauen", hatte Dortmunds Trainer Thomas Tuchel vor dem Spiel bei Sky betont. Tatsächlich rannte Ousmane Dembélé bereits nach eineinhalb Minuten völlig unbedrängt in den Strafraum - verzog aber. Eineinhalb Minuten später meldeten sich die Bayern im Spiel an: Auf Flanke von Philipp Lahm traf Ribéry einen Tag nach seinem 34. Geburtstag aus 13 Metern. Etwas mehr als drei Minuten waren da gespielt.

Dortmund? Schien unbeeindruckt, traute sich weiter etwas zu, spielte mutig nach vorne - kam aber dafür hinten nicht mit. Ribéry wurde von Marc Bartra gefoult, Lewandowski verwandelte den Freistoß - weil Dembélé sich in der Mauer weggedreht hatte. Etwas mehr als neun Minuten waren gespielt. Die Dortmunder, bei denen neben Bartra auch Kapitän Marcel Schmelzer wieder einsatzbereit war, wirkten überfordert vom Anfangstempo der Gastgeber.

Und dennoch: Dortmund traute sich weiter etwas. Der BVB wirkte ein wenig wie bei einem Aufeinandertreffen zwischen Jungs und Männern, aber er blieb unverdrossen. Weil Ribéry es nicht für nötig befand, Felix Passlack zu verfolgen, und Arturo Vidal nicht konsequent genug klärte, verkürzte Guerreiro mit einem strammen Schuss von der Strafraumgrenze. Die Bayern wirkten nun etwas schwerfälliger, Dortmund spielte weiter gut mit.

Der Anschlusstreffer verlieh dem BVB in der Tat mehr Sicherheit in der Abwehr, so leicht, wie sie am Anfang auf das Tor von Roman Bürki stürmen konnten, hatten es die Münchner nun nicht mehr. Nur Robben war nicht zu bremsen. Mit seinem sechsten Torschuss hatte er dann endlich auch Erfolg - vorausgegangen war sein obligatorischer Lauf von den rechten Seite am Strafraum entlang, bis sich die Lücke auftat.

Noch einmal hatte der BVB die Chance heranzukommen - der ansonsten unauffällige Pierre-Emerick Aubameyang spitzelte nach langem Pass von Sebastian Rode den Ball an Torhüter Sven Ulreich vorbei - Boatang aber klärte kurz vor der Torlinie (67.). Fast im Gegenzug holte Roman Bürki im Strafraum Lewandowski von den Beinen: Elfmeter - und Saisontreffer Nummer 26 für den Polen. Aber auch: Schmerzen an der rechten Schulter, zugezogen beim Sturz. Der Torjäger musste ausgewechselt werden (72.).

(sid)
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