Lewandowski und Kimmich treffen spät Schalke gefällt, Bayern gewinnt
Gelsenkirchen · Der Mittelstürmer zerstört mit seinem Treffer in der Schlussphase die Hoffnungen des Bundesliga-Rivalen auf einen Punktgewinn. In der Nachspielzeit bereitet der Stürmer des FC Bayern das Tor durch den eingewechselten Kimmich vor.
Auf Schalke soll mal wieder alles ganz anders werden. Im Optimalfall natürlich viel besser. Die Anhängerschaft hat diesen Plan noch einmal in Erinnerung gerufen und auf einem Plakat verewigt. "Der Weg zum Triumph führt über die Tugenden unserer alten Helden." Mit Malocher-Tugenden für eine bessere Zukunft. In Sachen großer Symbolik hat Markus Weinzierl sein neues Betätigungsumfeld schon sehr gut verstanden. Der 41-Jährige wechselte mit der Trainerbank von der rechten auf die linke Seite der Haupttribüne — näher an der Nordkurve, dort wo die hartgesottenen Anhänger stehen. Gemeinsam hat man so in großer Harmonie den Fußballabend erlebt. Immerhin war der FC Bayern München zu Gast. Die Königsblauen schlugen sich gegen den deutschen Rekordmeister durchaus tapfer. Am Ende stand eine 0:2-Niederlage.
Weinzierl hatte nach dem Fehlstart in Frankfurt (0:1) sein Team auf sechs Positionen umgekrempelt. Bei seinem Heimdebüt bewies er Mut und stellte gleich fünf der sieben Zugänge auf: Naldo, der sein 300. Bundesligaspiel bestritt, und Abdul Rahman Baba in der Abwehr, Nabil Bentaleb und Benjamin Stambouli im Mittelfeld sowie Jewgeni Konopljanka auf dem Flügel. Und eben jener Konopljanka lieferte ein paar vielversprechende Ansätze.
Unparteiischer verletzt sich an Wade
Mats Hummels hatte einige Male so seine Probleme mit dem quirligen Angreifer — der Nationalspieler hatte großes Glück, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe nicht auf den Elfmeterpunkt zeigte, als Hummels seinen Gegenspieler im Strafraum abräumte. Möglicherweise war Gräfe auch durch eine Blessur abgelenkt. Der Unparteiische aus Berlin musste Mitte des ersten Durchgangs die Partie für einige Minuten unterbrechen und sich an der rechten Wade behandeln lassen. Er konnte schließlich weitermachen.
Die Bayern starteten gewohnt aggressiv und man musste sich schon ein wenig Sorgen um die Hausherren machen. Doch nach einer Weile bekamen die Schalker immer mehr Zugriff auf die Begegnung und spielten sogar mutig mit. Die Knappen schalteten bei Balleroberung schnell in den Angriffsmodus und stießen einige Male aussichtsreich in den Strafraum der Münchner vor.
Huntelaar mit Lattenkracher
Die beste Chance zur Führung hatte Klaas-Jan Huntelaar, der nach Vorarbeit von Konopljanka aus der Distanz abzog — Nationaltorwart Manuel Neuer konnte den Ball mit den Fingern gerade noch an die Latte lenken (38.). Nach einem Zusammenprall im zweiten Durchgang musste der Niederländer mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt werden.
Die Bayern waren einigermaßen verdutzt über die Gegenwehr der Schalker. Die waren nicht nur um Schadensbegrenzung bemüht, sondern glaubten mit fortschreitender Spieldauer daran, selbst etwas holen zu können. Doch dazu fehlte es dann an der letzten Entschlossenheit im Angriff. Die Bayern versuchten sich lange spielerisch dem Tor von Ralf Fährmann zu nähern. Doch der letzte Pass fehlte, um die Gegenspieler zu überspielen. Doch da gibt es ja noch die individuelle Klasse der Akteure. Robert Lewandowski ließ sich seine dritte Großchance dann nicht mehr nehmen und erzielte den Siegtreffer (81.). In der Nachspielzeit leistet der Pole noch die Vorarbeit zum 2:0 durch Joshua Kimmich.
Auf Schalke konnte man aber mit dem Arbeitstag trotz des 0:2 sehr zufrieden sein. Die Gastgeber haben sich an die Anweisungen ihrer Fans gehalten und gekämpft. Im Revier müssen Malocher nicht immer gewinnen, um geliebt zu werden.