Europa jagt Augsburg-Juwel Baba wer?

Augsburg/Düsseldorf · Neulich war eine Delegation aus Rom beim FC Augsburg. Die Vertreter des ehemaligen italienischen Meisters verhandelten im Regierungsbezirk Schwaben über den Wechsel eines 21-Jährigen.

Portrait: Das ist Abdul Rahman Baba
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Das ist Abdul Rahman Baba

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Foto: dpa, as sam ks nic

Rom ist dem Vernehmen nach bereit, für den Ghanaer Abdul Rahman Baba stattliche 15 Millionen Euro zu zahlen. Stefan Reuter, der Manager des FCA, konnte über diese Offerte nur müde lächeln. Denn Reuter verlangt nach einem Bericht der "La Gazzetta dello Sport" rund 25 Millionen Euro für den Linksverteidiger, dessen Vertrag beim Bundesligisten ohne Ausstiegsklausel bis 2019 läuft.

Mittlerweile sind noch ein paar weitere Klubs in den Bieterwettbewerb eingestiegen. Chelsea London soll ohne größeres Zucken bereit sein, mindestens 20 Millionen zu zahlen. Real Madrid auch. Da nun auch der FC Arsenal und Manchester City zartes Interesse bekundet haben, dürfte sich die Zahl noch deutlich nach oben schrauben. Wohlgemerkt: Die Augsburger selbst haben Baba erst vor einem Jahr für geschätzte 2,5 Millionen von der Spielvereinigung Greuther Fürth verpflichtet. Der Spieler selbst scheint offen für vieles zu sein. Vor ein paar Tagen verkündete er, ein Wechsel nach Italien sei sein großer Wunsch, mittlerweile soll London von ihm favorisiert werden.

Baba wer? Auf dem Transfermarkt ist schon seit geraumer Zeit einiges aus dem Ruder gelaufen. Es ist unglaublich viel Geld im Spiel - vor allem die Engländer können dank eines milliardenschweren TV-Vertrags kräftig investieren. Baba spielt zudem auf einer weltweit extrem stark umworbenen Position. Es gibt derzeit nur wenige Fußballer, die auf der linken Abwehrseite überzeugen können. Baba hat eben auf jener linken Seite in der abgelaufenen Saison starke Partien abgeliefert. Und beim Afrika-Cup im vergangenen Februar hat er auch international Werbung in eigener Sache betreiben können. "Seine Entwicklung ist sehr, sehr gut. Er spielt sehr solide und hat großes Potenzial. Er ist ein Beispiel, wie sich junge Leute bei uns weiterentwickeln können", sagt Augsburgs Trainer Markus Weinzierl im Gespräch mit der "Welt". Weinzierl weiß indes auch, dass es bei solchen Transfersummen nicht mehr um Entwicklung geht, sondern um einen finanziellen Jackpot für seinen Arbeitgeber.

Baba ist schon eine ganze Weile auf dem Radar der Scouts. Bereits als 16-Jähriger wollte der belgische Klub RSC Anderlecht ihn zum Probetraining einladen. Eine Verpflichtung scheiterte allerdings an den Regularien des Weltverbands Fifa. Er entschied sich schließlich, von Dreams F.C. in Accra (Ghana) auf Rat seiner Berater nach Fürth zu gehen, um dort aufgebaut zu werden. Nicht gerade die gängige Praxis. Viele afrikanische Talente werden ohne Rücksicht auf Verluste in europäischen Vereinen eingesetzt.

In Augsburg konnte sich Baba mit seinem Team als Tabellensechster sensationell für die Europa League qualifizieren. Es spricht allerdings vieles dafür, dass er in der neuen Spielzeit in der Königsklasse spielen wird.

(RP)
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