Spahic, Holtby und Costa Rüpel, Heuchler und Visionen

Meinung | Düsseldorf · In der Rangliste der unsympathischsten Bundesligaspieler liegt Emir Spahic ziemlich weit oben, seit er in Leverkusen auf einen Ordner eindrosch. Beim HSV nun handelte er sich am dritten Spieltag schon einen Platzverweis an. Der Abwehrspieler sah nach einer krassen Fehlentscheidung von Schiedsrichter Deniz Aytekin Rot. Auch wenn's schwer fällt: Man darf Mitleid mit Spahic haben.

Emir Spahic sieht beim 1. FC Köln zu Unrecht Rot
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Spahic sieht in Köln zu Unrecht Rot

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Foto: Screenshot Sky

Aytekin kann ja viel. Aber noch nicht durch Wände gehen. Spahic' Teamkamerad Lewis Holtby hatte wissen lassen, dass der Schiedsrichter in der HSV-Kabine war und sich bei Spahic für die Fehlentscheidung entschuldigt habe. Stimmte leider nicht. Entweder hatte Holtby Visionen, oder er bewarb sich mit einer dreisten Lüge (und der folgenden fadenscheinigen Entschuldigung) um einen vorderen Platz in der Liste der unsympathischsten Profis.

Dem Neu-Münchner Douglas Costa sei sein Spieltrieb als Entschuldigung für die Gegner-Veralberung per Hackentrick gegen den Leverkusener Julian Brandt zugute gehalten. Die mahnenden Worte aus dem Kollegenkreis sind aber angebracht: "Man muss immer den Gegner respektieren. Deshalb ist so etwas zweifelhaft." Zweifelhaft? So etwas gehört sich nicht.

Kurios ist der Absender. Arjen Robben sprach die pädagogisch wertvollen Worte. Dabei hatte der kurz zuvor mit einer an Dreistigkeit kaum zu überbietenden Schwalbe zum Ausdruck gebracht, was er von Respekt gegenüber Gegner, Schiedsrichter und Publikum hält. Der neue Kapitän der niederländischen Nationalmannschaft (qua Amt ein Vorbild) bewarb sich um einen Spitzenplatz auf der Rangliste der unsympathischsten Spieler.

(RP)
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