Vermaledeite Vergangenheit Vehs vertrackte VfB-Rückkehr

Armin Veh kehrt mit Eintracht Frankfurt an seine alte Wirkungsstätte zurück. Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart gab es aber keinen Platz für Sentimentalitäten, zu angespannt ist die Situation bei beiden Vereinen.

Armin Veh bei Eintracht Frankfurt vorgestellt
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Armin Veh bei Frankfurt vorgestellt

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Allerspätestens auf der rappelvollen Autobahn von Frankfurt nach Stuttgart dämmerte dann auch Armin Veh das Ausmaß seiner ungewöhnlichen Dienstreise. "Das Besondere an diesem Spiel merke ich vielleicht, wenn wir mit dem Mannschaftsbus unterwegs sind", sagte Veh. Die drohenden kilometerlangen Staus hatte der Trainer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt dabei freilich nicht im Sinn. Vielmehr birgt das Duell zwischen der aktuellen und verflossenen Liebe jede Menge Brisanz.

Ausgerechnet dort nämlich, wo er in der vergangen Saison nach gerade einmal zwölf Spieltagen mangels Erfolg das Handtuch geworfen hatte, will Veh am Samstag (15.30 Uhr/Sky) mit den noch sieglosen Hessen endlich in die Erfolgsspur finden. Dass er damit gleichzeitig den noch punktlosen VfB Stuttgart in ärgere Bedrängnis bringen würde, spielte für Veh - wenn überhaupt - nur eine Nebenrolle.

Ohnehin hatte der 54-jährige Augsburger schon im Vorfeld des Wiedersehens gesagt, dass er "nicht die ganze Woche über das Thema reden will". Hin und wieder tat er es dann doch, und vor allem die Gründe für das Missverständnis - anders kann Vehs zweite Amtszeit bei den Schwaben nicht bezeichnet werden - traten dabei immer wieder zu Tage.

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Nach drei äußerst aufregenden und aufreibenden Jahren am Main war die Pause, die zwischen dem Abschied aus Frankfurt und der Rückkehr nach Stuttgart gelegen hatte, schlichtweg zu kurz. "Ich war einfach nicht frisch", erläuterte der Trainer rückblickend. "Morgens aufzustehen und keinen Plan zu haben", sei der wahre Luxus gewesen, und die Tatsache, dies nicht länger zu genießen, "vielleicht ein Fehler".

Veh gibt sich stets selbstkritisch, wenn er über seine Zeit in Stuttgart berichtet. Giftpfeile wurden daher auch vor dem dritten Spieltag weder aus der Schwaben- noch aus der Mainmetropole abgefeuert, VfB-Sporvorstand Robin Dutt stellte sowieso klar: "Die Geschichte zu verhindern, dass Armin Veh seinen Ex-Klub schlagen könnte, ist sicher nicht unsere Haupt-Motivation."

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Die Zähler zu Hause behalten, und zwar alle drei, das ist das erklärte Ziel der Stuttgarter. Nach der Horror-Saison mit dem Fast-Abstieg kommt der VfB nämlich schon wieder nicht in Tritt, obwohl unter dem neuen Coach Alexander Zorniger eigentlich ganz ansehnlicher Fußball geboten wird. "Bislang hat immer etwas gegen uns gespielt. Wenn das wegfällt, werden wir auch punkten", sagte Zorniger, während Angreifer Martin Harnik ergänzte: "Irgendwann werden die Siege automatisch kommen."

Darauf hofft auch Veh, der ob der gezeigten fußballerischen Magerkost beim 1:1 gegen den FC Augsburg von seinem Team überrascht worden war. "Ich dachte, wir wären schon weiter. Ich muss aber noch experimentieren und bin auf der Suche nach einer Lösung", sagte Veh.
Zeit dafür sollte er bei der Reise nach Stuttgart ja haben.

(sid)
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