Streit beim DFB Schiedsrichter sprechen sich vier Stunden lang aus

Frankfurt · Nach den internen Querelen bei den Bundesliga-Schiedsrichtern ist es am Dienstag zu einer längeren Aussprache beim Deutschen Fußball-Bund gekommen.

 Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Foto: dpa, kne jai

"In dem knapp vierstündigen Gespräch wurden die verschiedenen Sichtweisen und Vorwürfe in aller Offenheit angesprochen. Die Eindrücke aus dieser Unterredung werden wir im nächsten Schritt analysieren", sagte der beim DFB für das Schiedsrichterwesen zuständige Vize-Präsident Ronny Zimmermann.

An der Unterredung in Frankfurt am Main nahmen unter anderem Schiedsrichter Manuel Gräfe, Schiedsrichter-Sprecher Felix Brych, Lutz Michael Fröhlich (Vorsitzender der Elitekommission), Herbert Fandel (Vorsitzender DFB-Schiedsrichterausschuss), Hellmut Krug (DFB-Schiedsrichtermanager) und Willi Hink (DFB-Direktor) teil.

Gräfe hatte zu Saisonbeginn dem Berliner Tagesspiegel ein viel beachtetes Interview gegeben und den früheren Schiri-Chefs Fandel und Krug fehlende Transparenz, schlechten Führungsstil und Vetternwirtschaft vorgeworfen.

"Bereits unmittelbar nach Veröffentlichung des Interviews gab es, wie auch damals öffentlich kommuniziert, ein erstes Gespräch mit Manuel Gräfe, in dem der Folgetermin beschlossen wurde", sagte Zimmermann schon vor dem Treffen am Dienstag: "Generell vertreten Lutz Michael Fröhlich als Vorsitzender der Elitekommission und ich die Auffassung, dass offene, konstruktive und lösungsorientierte Gespräche immer zielführender sind, als Kollegen oder ehemalige Vorgesetzte möglicherweise aus persönlichen Befindlichkeiten öffentlich mit nicht nachvollziehbaren Vorwürfen zu konfrontieren."

Die Schiedsrichter der Bundesliga
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Krug rügte nach Gräfes Interview vor allem die Vorgehensweise von Gräfe. "Wir Referees treffen uns mehrmals im Jahr, deswegen hat uns die Kritik komplett überrascht", sagte er. "Dass ein Schiedsrichter einen Kollegen aus den eigenen Reihen angreift und ihn diskreditiert, das ist für uns unverzeihlich und nicht akzeptabel."

(sid/dpa)
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