Platz zwei schwacher Trost für den BVB München bleibt in einer eigenen Liga

Meinung | Düsseldorf · Der Vizemeister hat sich zu einer längeren Denkpause ins Tabellen-Mittelfeld verabschiedet. Das 0:2 in Mönchengladbach unterstrich, dass der VfL Wolfsburg längst nicht die Form der Vorsaison hat. Am Sonntag meldeten sich die Emporkömmlinge von Schalke 04 nach dem 0:3 gegen Köln aus der Gruppe jener ab, die mit viel gutem Willen als Bayern-Verfolger bezeichnet werden dürfen. Und um den einzigen einigermaßen ernsthaften Mitbewerber kümmerten sich die Bayern selbst. Sie ziehen nach dem 5:1 gegen Borussia Dortmund mal wieder einsam ihre Bahn.

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Der Teil der fußballinteressierten Menschheit, der sich auch nur ein wenig Spannung im Kampf um den Meistertitel wünschte, durfte gerade mal eine halbe Stunde guter Hoffnung sein. Dann begann die Bayern-Maschine ihr gnadenloses Zerlegungswerk.

Der Unterschied zwischen den beiden besten deutschen Mannschaften lässt sich nicht nur am Ergebnis ablesen. Auch die Tatsache, mit welcher Kaltblütigkeit und Präzision die Münchner ihre Tore in Phasen erzielen, die dem Gegner ein wenig Zuversicht vorgaukeln, legt fast eine Klasse zwischen den Meister und die Nummer zwei. Und wer sich dann noch vor Augen führt, dass die Bayern seit Wochen ohne ihr vermeintlich unersetzliches Flügelduo Arjen Robben/Franck Ribéry spielen, dem muss vorsichtshalber jetzt schon für die nächsten Jahre angst und bange werden.

Der FC Bayern München zerlegt Borussia Dortmund mit weiten Bällen - Pressestimmen
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Bayern - Dortmund: Pressestimmen

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Foto: qvist /Shutterstock.com/Retusche RPO

Die Münchner Serienmeister wird das nicht bekümmern. Sie haben sich längst von irdischen Dingen wie der Bundesliga gelöst. Das Meister-Abo haben sie in dieser Saison verlängert, die Schale ist zum Minimalziel verkommen. Sie streben nach Höherem. Die Champions League ist die erklärte Herausforderung.

Dem Fußball, der sie auf eine Ebene mit den Großen in Europa bringt, sind sie in dieser Saison noch näher als in der vergangenen Spielzeit. Sollten sie im nächsten Frühjahr von Verletzungsproblemen weitgehend verschont bleiben, sind sie reif für den ganz großen Wurf.

Dortmund muss damit leben, die Tabelle hinter den Bayern anzuführen. Nach der gestrigen Demontage ist das ein schwacher Trost.

(RP)
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