Lilien-Kapitän Sulu bedauert Fan-Ausschluss: "Schmähgesänge motivieren"

Kapitän Aytac Sulu vom Bundesligisten Darmstadt 98 bedauert vor dem brisanten Hessen-Derby am Samstag (15.30 Uhr/im Live-Ticker) den Ausschluss der Anhänger von Eintracht Frankfurt.

Eintracht Frankfurt: Chaoten zündeln und randalieren nach Derby-Pleite
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"Ich fände es besser mit gegnerischen Fans, die dich mal auspfeifen, die Schmähgesänge anstimmen, das motiviert", sagte Abwehrchef Sulu (30) dem kicker und meinte: "Wenn dich das ganze Stadion wie auf Schalke oder in Dortmund auspfeift, macht das als Fußballer mehr Spaß. Und auch zu einem Derby gehören beide Seiten, das macht so ein Spiel erst aus."

Neben dem Ausschluss der Eintracht-Anhänger im Stadion am Böllenfalltor tritt aus Sicherheitsgründen am Wochenende in Darmstadt auch ein 36-stündiges Aufenthaltsverbot für Frankfurt-Fans in Kraft. Es gilt für den Zeitraum vom 29. April (19.00 Uhr) bis zum 1. Mai (7.00 Uhr).

Am Mittwoch hatte der Eintracht-Fanclubverband angekündigt, die Verfügung vor dem Verwaltungsgericht Darmstadt anzufechten. "Das ist ein Grundrechtseingriff. Die Verfügung ist unverhältnismäßig", hatte Anwältin Waltraut Verleih kritisiert.

Auch Finanz-Vorstand Axel Hellmann hatte das Verbot kritisiert. "Wir halten die Maßnahme nicht für zielführend und für rechtsstaatlich bedenklich", sagte Hellmann der "hessenschau". Es werde jeder Eintracht-Sympathisant aus der Stadt ausgeschlossen und nicht zwischen Gewaltbereiten und friedlichen Fans unterschieden, klagte Hellmann.

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Bereits am Dienstagabend war es in der Darmstädter Innenstadt zu Ausschreitungen zwischen den beiden Fanlagern gekommen. Von den im Anschluss kontrollierten Personen seien sieben "bereits in der Vergangenheit wegen Gewalttaten in Zusammenhang mit Fußballspielen auffällig gewesen", teilte die Polizei mit. Sie konnten zweifelsfrei der Frankfurter Ultra-Szene zugeordnet werden.

Abseits der Aufregung um das bevorstehende Derby prophezeit Sulu seinem Coach Dirk Schuster eine große Zukunft. "Früher oder später wird er einen Verein in der Champions League trainieren. Der Trainer ist Fuchs genug, sich in diese Kategorien hineinzuentwickeln", meinte Kapitän Sulu, der mit sieben Treffern der bislang gefährlichste Verteidiger der Bundesliga ist.

(sid)
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