Showdown im Tabellenkeller Das große Zittern im Abstiegskampf

Berlin · Der Abstiegs-Showdown in der Bundesliga ist spannend wie selten. Sieben Teams kann es noch erwischen. Besonders düster sieht es beim VfB Stuttgart aus. Doch auch bei anderen Traditionsklubs herrscht Angst vor dem Absturz.

Bundesliga 15/16: Das Restprogramm der Abstiegskandidaten
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Das Restprogramm der Abstiegskandidaten

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Foto: dpa, ade hpl

Zwei Spieltage vor Schluss bangen noch sieben Vereine in der Bundesliga um den Klassenverbleib. Die Differenz vom 17. bis zum 14. Platz beträgt nur zwei Punkte. So sieht die Situation bei den Vereinen aus.

VfB Stuttgart (Platz 17/48:69/33): Beim Tabellen-17. herrscht nach dem 2:6-Debakel im Kellerduell in Bremen pures Entsetzen. Der VfB wartet seit sieben Partien auf einen Sieg, hat vier Spiele in Serie verloren und präsentiert sich in einer mental bedenklichen Verfassung. Selbst die Fans glauben nicht mehr an die Rettung. Laut einer Umfrage der "Stuttgarter Zeitung" gehen nur 13 Prozent vom Klassenverbleib aus. Drei Punkte sind am Samstag gegen den noch um die Europa League spielenden FSV Mainz 05 Pflicht. "Wir müssen den Sieg mehr wollen als der Gegner. Das muss man von der ersten Minute an im Stadion spüren", sagte VfB-Trainer Jürgen Kramny.

Eintracht Frankfurt (Platz 16/33:51/33): Die Hessen sahen sich schon fast abgestiegen, dürfen nach zuletzt zwei Siegen und mit 33 Punkten auf Platz 16 aber wieder hoffen. Allerdings muss die Eintracht nun gegen das beste Rückrundenteam aus Dortmund ran. Vor der schweren Heimaufgabe lästerte Boss Heribert Bruchhagen über den Kegelabend der Darmstädter, die nur zwei Zähler besser sind und ebenfalls abstiegsbedroht sind. "Wer glaubt, eine Mannschaft auf der Bowlingbahn formen zu können, der liegt falsch."

Werder Bremen (Platz 15/49:65/34): Die Bremer wollen die Euphorie des 6:2-Erfolgs gegen Stuttgart mit zum 1. FC Köln nehmen und den nächsten Schritt zum Ligaverbleib machen. "Es ist wieder ein entscheidendes Spiel und ich hoffe, wir machen da weiter", erklärte Trainer Viktor Skripnik. Dafür reisten die Hanseaten bereits am Donnerstag in die Domstadt. "Wir wollen alle zusammen sein, damit wir in der gleichen Verfassung sind wie gegen den VfB", sagte Sportchef Thomas Eichin. Gewinnt Werder in Köln und verlieren parallel der VfB und die Eintracht, hat sich Bremen gerettet.

SV Darmstadt 98 (Platz 14/36:50/35): Ähnlich wie in Stuttgart stand auch die Tür für Darmstadt zum Klassenverbleib weit offen. Nach zuletzt zwei Niederlagen ist die Lage beim Aufsteiger aber wieder sehr brenzlig. Von Rechenspielchen und Informationen aus anderen Stadien möchte Lilien-Trainer Dirk Schuster vor dem Spiel bei Hertha BSC nichts wissen: "Wir können und dürfen uns auf keinen Anderen verlassen. Wir müssen nur auf uns selbst schauen." Ein Sieg bei Hertha BSC würde zum Darmstädter Happy-End führen, wenn gleichzeitig Stuttgart nicht gewinnt.

1899 Hoffenheim (Platz 13/38:49/37): Die scheinbar einfachste Aufgabe hat Hoffenheim beim feststehenden Abstiegsverein Hannover 96 zu leisten. Ein Sieg - und die Hoffenheimer bleiben erstklassig. Hierfür empfiehlt 1899-Trainer Julian Nagelsmann seinen Spielern "einen kühlen Kopf und ein brennendes Herz".

FC Augsburg (Platz 12/40:48/37): Auch der FCA kann sich mit einem Erfolg auf Schalke retten. Von Gerüchten um seinen Weggang, etwa nach Gelsenkirchen, möchte sich Trainer Markus Weinzierl bei diesem Ziel nicht ablenken lassen: "Wir konzentrieren uns nur auf das Spiel." Weinzierl ist zuversichtlich, dass es reicht. "Aber wir wollen uns auf kein 'Vielleicht' verlassen oder auf ein Endspiel am letzten Spieltag hoffen", meinte der 41-Jährige.

Hamburger SV (Platz 11/37:44 Tore/38 Punkte): Der HSV kann mit einem Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Wolfsburg alles klar machen. Gegen den VfL bedarf es laut Trainer Bruno Labbadia einer "Topleistung". Dabei muss er erneut auf Stammtorwart René Adler verzichten. Auch Tempo-Dribbler Nicolai Müller steht den Hanseaten gegen den Tabellen-Zehnten aus der VW-Stadt nicht zur Verfügung.

(old/dpa)
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