Zähe Bundesliga Warum alle nur noch genervt sind

Die Spieltage in der Bundesliga werden immer mehr zerstückelt, der Fußball wird zu einer zähen Angelegenheit. Viele Zuschauer finden die Entwicklung fatal.

Hamburger SV - der Zerfall hat begonnen: Pressestimmen
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26. Spieltag: Pressestimmen

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Foto: rtr, apt

Früher war alles besser. Das sagen jedenfalls viele, die mit den Auswüchsen des modernen Fußballs fremdeln. Die es als eine fatale Entwicklung ansehen, dass es eine Samstagskonferenz mit nur noch vier Partien gibt, von denen maximal eine von größerer Bedeutung ist. Die es befremdet, dass der Spielplan immer weiter zerstückelt wird und sich mittlerweile auch in der Bundesliga auf den Montag ausgebreitet hat.

Nun gibt es die Sieben-Tage-Fußballwoche. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Anstoßzeiten noch mehr auf die Bedürfnisse des asiatischen Marktes abgestimmt werden und es zum Beispiel eine Begegnung bereits am Samstagvormittag gibt. Die englische Premier League und die spanische La Liga machen es längst vor. Vermarktung ist alles.

Hierzulande zaudern und zögern die Vertreter vieler Klubs, der Anhängerschaft die neue Fußball-Welt ehrlich zu verkaufen. Man versteckt sich hinter dem DFB, weil Verbände sich einfach prima als Sündenbock darstellen lassen. Sie kommen eher seltener zur Feststellung, dass sie ihre Vermarktung (zum Beispiel TV-Rechte) über die Deutsche Fußball-Liga (DFL) in großen Teilen selbst zu verantworten haben. Und sie kommen damit bislang prima durch. Die Fans haben die Klubs kurioserweise nicht als Hauptschuldige im Visier. Darüber sind auch viele beim DFB arg erstaunt und irritiert.

Der Fußball hat sich weiterentwickelt. Er hat sich weit entfernt von Bolzplatz-Geruch und Flutlicht-Romantik. Er ist zu einem gewaltigen Industriezweig gewachsen. Und er produziert jedes Jahr neue Rekordzahlen. Er verliert dafür jedes Jahr etwas mehr von seiner Identität - bis er nur noch ein Kunstprodukt ist.

(gic)
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