Winter-Verpflichtungen Wer holt wen? Die Transferpläne der Bundesligisten

Düsseldorf · Vom hektischen Panik-Kauf bis zur sinnvollen Feinjustierung: Wenn Anfang Januar das Winter-Transferfenster öffnet, werden die Mannschaften der Bundesliga wieder das komplette Spektrum der Transferpolitik bieten.

Bundesliga: Die Wintertransfers der 18 Klubs
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Die Wintertransfers der Bundesligisten

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Foto: dpa, geb nic

Während die Kellerkinder bereits vor dem offiziellen Start am 1. Januar fleißig nachbessern, herrscht bei den Teams aus den oberen Tabellenregionen naturgemäß mehr Gelassenheit.

Am aktivsten war bislang der Tabellenvorletzte Hannover 96. Noch vor der Entscheidung für Trainer Thomas Schaaf vermeldeten die Niedersachsen die Verpflichtungen des Japaners Hotaru Yamaguchi und des Norwegers Iver Fossum. Weitere Transfers sollen in Kürze folgen. Unter anderem steht Stürmer Adam Szalai vom Schlusslicht 1899 Hoffenheim auf dem Einkaufszettel — und sogar mit Weltmeister Kevin Großkreutz soll sich 96 befassen. "Wenn alle sagen, wir brauchen fünf Spieler, die auch am Markt verfügbar sind, dann werden wir auch fünf, wenn es sein muss auch sechs Spieler verpflichten", hatte Präsident Martin Kind gesagt.

Auch Eintracht Frankfurt hat auf die insgesamt enttäuschende Hinrunde reagiert und sich mit dem rund 3,7 Millionen Euro teuren mexikanischen Nationalspieler Marco Fabian verstärkt. Sportdirektor Bruno Hübner kündigte zudem einen weiteren Offensivspieler an. Zudem sollen die Gespräche mit Abwehrspieler Kaan Ayhan von Schalke 04 weit fortgeschritten sein — der 21-Jährige soll inklusive Kaufoption bis zum Saisonende ausgeliehen werden.

Usami heißer Kandidat in Stuttgart

Beim VfB Stuttgart wartet man derweil noch auf den ersten Winter-Zugang. Der ehemalige Münchner Takashi Usami gilt als heißer Kandidat, eine Bestätigung steht aus. Stattdessen könnten die Schwaben ihren Topscorer Daniel Didavi, der seinen im Sommer auslaufenden Vertrag wohl nicht verlängern wird, an den VfL Wolfsburg verkaufen. Der Umworbene selbst erteilt den Gerüchten allerdings eine Absage: "Ich sehe überhaupt keinen Sinn, im Winter zu gehen."

Einen Sparkurs fahren muss Werder Bremen. Einen "echten Kracher" könne man sich schlichtweg nicht leisten, sagte Sport-Geschäftsführer Thomas Eichin dem "kicker": "Ich muss nicht nur sparen und konsolidieren, sondern auch Überschüsse erwirtschaften." Nur wenn einige Gutverdiener von der Gehaltsliste gestrichen werden können, scheinen Transfers wie der des Hoffenheimer Nationalspielers Sebastian Rudy realistisch.

Jenseits des Tabellenkellers sind die Probleme ganz andere. Statt hektischer Nachbesserungen wird hier eher der Kader ausgedünnt und auf Zugänge aus den eigenen Reihen gehofft. Ligaprimus Bayern München zum Beispiel wartet sehnlichst auf die Rückkehr etlicher Langzeitverletzter wie Mario Götze, David Alaba oder Franck Ribery. Der zuletzt nur noch bei der zweiten Mannschaft eingesetzte Sinan Kurt soll dagegen innerhalb der Bundesliga ausgeliehen werden.

Auch bei Borussia Dortmund gibt es keinen akuten Bedarf im Kader. Rekonvaleszent Nuri Sahin erweitert die Optionen im Mittelfeld, der angeblich umworbene Havard Nordtveit dürfte erst im Sommer ein Thema werden. Bewegung gibt es in der zweiten Reihe. Ergänzungsspieler Mitsuru Maruoka kehrt zu Cerezo Osaka zurück, Jonas Hofmanns Wechsel zu zu Borussia Mönchengladbach wurde am Dienstag als perfekt gemeldet. "Ich bin zwar kein Freund von Wintertransfers, ich bin aber auch nicht blauäugig. Ich weiß, dass nicht alle zufrieden sind", sagte Trainer Thomas Tuchel.

In der Winterpause 2014/15 tätigten die Bundesligisten insgesamt 98 Transfers und damit etwas weniger als in den Jahren zuvor. Wie viele es in diesem Jahr werden, hängt wohl vor allem davon ab, wie viel Geld die Mannschaften aus den unteren Tabellenregionen locker machen können.

(seeg/sid)
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