Talente in der Bundesliga Auf diese Teenager sollte man achten

Düsseldorf · Auch in der neuen Saison hoffen viele Talente auf den Durchbruch oder zumindest auf die Chance, um auf sich aufmerksam zu machen. Einige haben bereits in der Bundesliga gespielt, doch die meisten stehen noch vor ihrem Debüt. Wir stellen Talente vor, auf die man achten sollte.

Bundesliga 17/18: Diese Talente können den Durchbruch schaffen
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Diese Talente können den Durchbruch schaffen

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Foto: dpa, gki jai

Mickaël Cuisance (17, Borussia Mönchengladbach)

Borussia Mönchengladbachs Manager Max Eberl angelte sich in Mickaël Cuisance ein Talent aus Frankreich. Der 17-Jährige wechselte von der U19 der AS Nancy-Lorraine zu den Fohlen. Cuisance ist im zentralen Mittelfeld vielseitig einsetzbar, kann sowohl defensiv agieren als auch im Angriffspiel Impulse setzen. Der gebürtige Straßburger hat bislang 34 Junioren-Länderspiele für Frankreich absolviert und gilt als eines der größten Talente seiner Altersklasse. Allerdings hat Cuisance noch keinen einzigen Profi-Einsatz auf dem Buckel. In Nancy kam er ausschließlich in der U19 zum Einsatz, wo er sich auch für Frankreichs Jugend-Nationalteams empfehlen konnte. Ein Kaderplatz wäre für den erst 17-Jährigen daher schon eine große Sache, zumal die Konkurrenz mit Christoph Kramer, Laszlo Bénes, Denis Zakaria doch sehr groß ist. Dennoch dürfte der viel gelobte Cuisance, der für Gladbach in der Vorbereitung schon als Torschütze erfolgreich war, seine Minuten bekommen.

Weston McKennie (18, FC Schalke 04)

Erst Ende August 2016 wurde Weston McKennie von den Dallas Juniors zum FC Schalke 04 geholt. Nach einer starken Saison bei den A-Junioren darf sich der Texaner in der diesjährigen Sommervorbereitung bei der königsblauen Profimannschaft für höhere Aufgaben empfehlen. Und der erst 18-jährige US-Amerikaner hinterließ in den bisherigen Trainingseinheiten und Testspielen einen guten Eindruck. Die etwas kleinere Statur (1,78 Meter) gleicht er mit seiner Physis aus. Doch die Konkurrenz im zentralen und defensiven Mittelfeld ist nicht zu unterschätzen. Einschüchtern lässt sich McKennie davon aber nicht. "Ich bin ein Wettkampftyp. Ich liebe Herausforderungen, liebe Wettbewerbe — und will spielen", sagt der einmalige Bundesligaspieler, der im letzten Saisonspiel gegen den FC Ingolstadt (1:1) debütierte. Das darf durchaus als Kampfansage an das restliche Mittelfeld verstanden werden.

Dan-Axel Zagadou (18, Borussia Dortmund)

Mit Dan-Axel Zagadou hat sich Borussia Dortmund die Dienste eines Top-Talents gesichert. Der französische U18-Nationalspieler will beim BVB den nächsten Schritt machen. In Paris, wo er für die zweite Mannschaft spielte, fehlte ihm die Perspektive. Der erst 18 Jahre alte und 1,96 Meter lange Innenverteidiger verkörpert den Idealtyp des modernen und spielstarken Verteidigers. Der Linksfuß verfügt dank seiner Übersicht über einen hervorragenden Spielaufbau, zudem gilt er als zweikampf- und kopfballstark. "Ich habe mich ganz bewusst für den BVB entschieden, weil es diesem großen Klub immer wieder gelingt, junge Spieler ins Profiteam zu integrieren und sie auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln", erklärte Zagadou seinen Wechsel. Beim BVB unterschrieb er einen Fünf-Jahres-Vertrag. Zeit genug, um die Stürmer der Bundesliga das Fürchten zu lehren.

Johannes Eggestein (19, Werder Bremen)

Johannes Eggestein ist Bremens große Sturm-Hoffnung. Der 19-Jährige geht bereits in sein zweites Profijahr bei den Norddeutschen, auf ein Bundesligaspiel wartet er allerdings noch. Dieses Saison soll der Durchbruch gelingen. "Ich fühle mich bereit! Ich habe im Vergleich zum letzten Jahr nochmal einen Sprung gemacht — gerade im athletischen Bereich", sagte Eggesetin in einem Interview mit der "Bild". In der Vorbereitung konnte Eggestein mit Toren gegen Ajax Amsterdam und West Ham United auf sich aufmerksam machen.

Nikolas Nartey (17, 1. FC Köln)

Nikolas Nartey darf sich zweifelsfrei als Gewinner der Vorbereitung bezeichnen. Im Winter holte der FC Nartey für rund eine halbe Million Euro Ablöse vom FC Kopenhagen, und momentan macht der erst 17-Jährige mächtig Eindruck bei Trainer Peter Stöger. "Dass er gut kicken kann, wissen wir", sagt Stöger, dem vor allem die Passgenauigkeit und Übersicht des zentralen Mittelfeldspielers gefällt. Eine Kostprobe seines Könnens gab der Mittelfeldspieler im Testspiel gegen Bologna (1:1), als er mit einer Zinedine-Zidane-Gedächtnis-Drehung gleich drei Gegenspieler stehen ließ. Darüber hinaus zeigte sich der Däne äußerst lernwillig und fleißig. Beim FC will man das Talent behutsam aufbauen. Stöger: "Wir sind sehr vorsichtig mit jungen Spielern, damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Aber wer sich positiv zeigt, der wird natürlich auch belohnt." Nartey darf sich also berechtigte Hoffnungen auf Einsatzminuten in der Bundesliga machen. Sollte er sein Debüt feiern, würde der junge Däne in die Geschichtsbücher eingehen: Der am 22. Februar 2000 geborene Nartey wäre der erste Spieler des neuen Jahrtausends, der in der Bundesliga aufläuft.

Jann-Fiete Arp (17, Hamburger SV)

Die Interessenten für den 17-Jährigen standen Schlange. Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, der FC Chelsea und selbst Real Madrid sollen starkes Interesse an ihm gehabt haben. Doch Jann-Fiete Arp bleibt den Hanseaten erhalten — verlängerte sogar seinen Vertrag bis 2019. Arp, der kürzlich vom DFB mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet wurde, schoss in der B-Junioren-Bundesliga bislang 37 Tore in 45 Spielen. Auch für die A-Junioren durfte der Jugendnationalspieler schon vier Mal auflaufen, erzielte dabei zwei Treffer. Aufgrund seiner straken Auftritte trainierte Arp immer mal wieder bei den Profis mit. Einen Bundesliga-Einsatz hat HSV-Trainer Markus Gisdol dem Mega-Talent allerdings noch verwehrt. Doch nun bestreitet der Angreifer erstmals die Sommervorbereitung unter Gisdol an der Seite der Profis. Wie Nartey wurde er im Jahr 2000 geboren.

Niklas Dorsch (19, FC Bayern München)

Seit David Alaba hat es kein Talent mehr geschafft, sich beim FC Bayern München durchzusetzen. Etabliert hat er sich allerdings erst über Umwege. 2011 wechselte Alaba leihweise zur TSG Hoffenheim, erst danach setzte er sich auch an der Säbener Straße durch. Ob Niklas Dorsch sich gegen die schier übermächtige Konkurrenz behaupten kann, bleibt daher äußerst fraglich. Einen ersten Schritt hat der U-19 Nationalspieler, der beim FC Bayern jede Juniorenstufe durchlief, aber nun gemacht. Ab der kommenden Saison läuft der Profivertrag des 18-Jährigen beim Rekordmeister. Gemeinsam mit weiteren Nachwuchskräften durfte Dorsch auf der Asienreise der Bayern Profi-Luft schnuppern. Der Mittelfeldspieler gilt als dynamisch, dribbelstark, torgefährlich und gut im Passspiel.

Dzenis Burnic (19, VfB Stuttgart)

Dzenis Burnic wechselte auf Leihbasis von Borussia Dortmund zum VfB. Bereits mit sieben Jahren kam Burnic von seinem Heimatverein SV 26 Heessen zum BVB, durchlief seitdem sämtliche Jugendmannschaften der Schwarz-Gelben. Der 1,81 Meter große Mittelfeldspieler gewann sowohl mit den A-Junioren als auch mit den B-Junioren des BVB zweimal die deutsche Meisterschaft. Aufgrund seiner starken Leistungen bei den Junioren gehörte Burnic in der vergangenen Saison zeitweise dem Profikader des BVB an, feierte sogar schon sein Bundesliga-Debüt. Gegen SV Darmstadt 98 durfte der Mittelfeldspieler am 20. Spieltag über die volle Distanz spielen. "Ich kenne Dzenis natürlich schon sehr lange. Er hat in den letzten Jahren im Nachwuchsfußball eine herausragende Rolle gespielt und alle vier deutschen Meisterschaften teils als Kapitän mitgetragen. Er kommt als Herausforderer aber mit der Perspektive, sich hier gleich durchsetzen zu können", sagte VfB-Coach Hannes Wolf über den 19-Jährigen.

Ibrahima Konaté (18, RB Leipzig)

Der 18-jährige Ibrahima Konaté wechselte vom französischen Zweitligisten FC Sochaux zu den Sachsen, die ihn mit einem Fünf-Jahres-Vertrag ausstatteten. "Ibrahima Konaté haben wir schon seit einiger Zeit beobachtet. Er ist ein junger, hochveranlagter Spieler, der unsere Defensive verstärken wird", sagte Sportdirektor Ralf Rangnick über den Franzosen, der in Leipzig den nächsten Schritt machen soll. In der vergangenen Saison bestritt der Innenverteidiger, der in Sochaux im Januar seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte, zwölf Spiele in der Ligue 2 und erzielte ein Tor. Mit Willi Orban, Marvin Compper und Landsmann Dayot Upamecano hat der U-17-Nationalspieler allerdings große Konkurrenz.

Arne Maier (18, Hertha BSC)

In der vergangen Saison durfte Herthas Arne Maier zumindest schon mal kurz etwas Bundesliga-Luft schnuppern, wenn auch nur für ein paar Sekunden. Am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison gab er sein Debüt in Darmstadt. Der 18-Jährige, der eigentlich noch ein A-Jugendspieler ist, gilt als eines der größten Talente der Berliner. Coach Pal Dardai, der den Ruf besitzt, ein Förderer der Jugend zu sein, bezeichnet den Mittelfeldspieler als "ein Juwel mit toller Ballan- und mitnahme, starker Technik, Dynamik, Spielintelligenz und Übersicht".

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