1:2-Niederlage BVB verliert auch gegen Bremen - Bosz vor dem Aus

Dortmund · Konzeptlos, harmlos, hilflos: Der Trainerstuhl von Peter Bosz bei Borussia Dortmund wackelt gewaltig. Nach einem 1:2 (0:1) gegen den Abstiegskandidaten Werder Bremen am 15. Spieltag muss der Niederländer womöglich noch an diesem Wochenende mit seiner Entlassung rechnen.

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Foto: rtr, RC

Wieder blieb eine Wende hinsichtlich des Ergebnisses oder zumindest der sehr fahrigen Spielweise aus. Ob vor oder nach dem 0:1 durch ein Traumtor von Maximilian Eggestein (26.): Der BVB brachte fast nichts von dem auf den Platz, was ihn in den berauschenden ersten Saisonwochen ausgezeichnet hatte. Am vorläufigen Ende des atemberaubenden Absturzes stand das achte Bundesliga-Spiel in Serie ohne Sieg. Den BVB-Ausgleich durch ein Eigentor von Philipp Bargfrede (57.) konterte Theodor Gebre Selassie (65.). Werder sicherte sich wertvolle Punkte im Kampf gegen den Abstieg.

Für den BVB gab es vor 81.160 Zuschauern (eigentlich) nur ein Leitmotiv: Attacke. "Wir wollen das Spiel gewinnen - und zwar auf unsere Art: offensiv", hatte Bosz kurz vor dem Anpfiff gesagt. So stellte er auch auf. Weder Julian Weigl noch Nuri Sahin spielten im defensiven Mittelfeld von Beginn an, Shinji Kagawa und der auffallend schwache Mahmoud Dahoud gaben die Schaltzentrale hinter der Dreier-Sturmreihe. Bei den Gästen war alles auf die Sturmspitze Max Kruse ausgerichtet, die nach einem ersten Konter den BVB-Torhüter Roman Bürki zum Nachfassen zwang (13.).

Das löste direkt eine Phase Dortmunder Verunsicherung aus. Da Bremen zudem sicher stand und Räume konsequent zulief, passierte trotz optischer Überlegenheit wenig: von wegen Attacke. Auf der Gegenseite verfehlte Zlatko Junuzovic (22.) das Tor knapp - lange Bälle waren wie zuletzt immer gegen den BVB ein gefährliches Mittel. Eggestein traf dann allerdings nach einem in Ruhe aufgezogenen Werder-Angriff mit einem traumhaften Linksschuss, ohne groß gestört zu werden. Dortmund war zu diesem Zeitpunkt noch ohne Torschuss. Der Aufbau wirkte ratlos, die beste BVB-Chance der ersten Halbzeit war ein Andrej-Jarmolenko-Schüsschen meterweit am Tor vorbei (40.).

Der Ukrainer kam wie Raphael Guerreiro nach einem Pfeifkonzert zur Pause nicht mehr zurück. Nuri Sahin sollte dem Spiel nun mehr Struktur geben, Weltmeister André Schürrle den Angriff beleben. Erste Annäherungen an das Werder-Tor waren vielversprechend, wie beispielsweise von Kagawa (47.) und Schürrle per Seitfallzieher (52.). Werder-Trainer Florian Kohfeldt musste den starken, aber angeschlagenen Kapitän Junuzovic durch Jerome Gondorf ersetzen, kurz darauf traf Bargfrede ins eigene Netz.

Das brachte auch die verfrorenen BVB-Fans wieder in Stimmung. Die Dortmunder spielten mit vollem Risiko auf Sieg. Doch es traf: Werder. Gebre Selassie nutzte die dritte Großchance der Bremer innerhalb weniger Minuten. In der Folge versuchte es der BVB mit dem Mute der Verzweiflung, aber weiterhin ohne klare Spielidee. Kagawa schoss zu allem Überfluss Pierre-Emerick Aubameyang aus kürzester Distanz gegen den Rücken - das Tor war leer (73.).

(sid)
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