Bundesliga-Kommentar Dortmund spielt für den Briefkopf

Meinung · Weil der BVB noch in zwei Pokal-Wettbewerben vertreten ist, schonte der Dortmunder Trainer Thomas Tuchel im Derby auf Schalke einige Stars. Das dürfte der Schalker Konkurrenz nicht gefallen haben, doch das ficht den BVB nicht an.

BVB-Stars sitzen beim Derby auf der Bank
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Eigentlich brauchte es diesen Beweis gar nicht mehr. Es stand schon vor dem Revier-Derby fest, dass Borussia Dortmund in einer anderen Liga spielt als Schalke. Die Besetzung, mit der der BVB in Gelsenkirchen ein 2:2 holte, unterstrich aber noch einmal die Kräfteverhältnisse. Dortmunds Trainer Thomas Tuchel konnte sich eine Brutal-Rotation leisten, größeren Schaden litt seine Mannschaft nicht.

Dass sie im sogenannten Kampf um die Meisterschaft zwei weitere Punkte hinter Bayern München zurückfiel, wird Tuchel nicht um die Nachtruhe bringen. Die Entscheidung im kleinen Wettbewerb um den Titel fiel vor einem Monat, als angeschlagene Bayern in Dortmund ein 0:0 holten. Sie zementierten damit einen Fünfpunkte-Vorsprung, der die schönsten BVB-Träume platzen ließ.

Dortmund darf sich zu Recht dafür feiern lassen, nach einer reichlich holprigen Vorsaison bereits im April wieder die Qualifikation für die Champions League erreicht zu haben. Das sichert jene Millionen, die bei den Vertragsverhandlungen mit den Nationalspielern Mats Hummels, Ilkay Gündogan und Henrikh Mkhitaryan eine wesentliche Rolle spielen werden.

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Und noch stehen die Dortmunder in zwei Wettbewerben, die sich im Briefkopf niederschlagen können - in der Europa League und im DFB-Pokal. Das Viertelfinal-Rückspiel in der Europa League beim FC Liverpool ist der wesentliche Grund dafür, dass Tuchel seinen großen Stars zumindest längere Ruhepausen verordnete - einige wurden auf Schalke spät eingewechselt. Der Dortmunder Coach braucht seine Spitzenkräfte Donnerstag in größtmöglicher Frische bei der Partie an der Anfield Road.

Die Schalker Konkurrenz beim Schneckenrennen um die europäischen Plätze mag über die Dortmunder Rotation jammern. Das ficht die Westfalen nicht an. Und es geht auch an der Wirklichkeit vorbei. Schließlich können die Dortmunder ja nun wirklich nichts dafür, dass sich beispielsweise die Mönchengladbacher auswärts mit großer Regelmäßigkeit als Punktelieferant betätigen.

(RP)
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