3:2-Sieg gegen Frankfurt Batshuayi schießt BVB in verrückter Nachspielzeit zum Big Point

Dortmund · Am Donnerstag eine Schmach, am Sonntag ein enorm wichtiger Sieg: Borussia Dortmund hat seine Europa-League-Blamage blitzschnell abgeschüttelt und dank Michy Batshuayi Kurs auf die Champions-League-Teilnahme genommen.

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Foto: rtr, saw

Nach dem Finale furioso stand Michy Batshuayi bei Borussia Dortmund wieder im Mittelpunkt der Ovationen. Mit zwei späten Toren in der spektakulären Schlussphase schoss die Leihgabe des FC Chelsea den BVB zum enorm wichtigen 3:2 (1:0) gegen Eintracht Frankfurt. "Ich bin sehr erleichtert, weil ich in den letzten Spielen nicht mehr getroffen hatte. Ich habe meiner Mannschaft geholfen", sagte Matchwinner Batshuayi bei Sky.

Erst hatte der 15 Minuten zuvor eingewechselte Belgier das 2:1 für den BVB erzielt (77.). Dann traf er nach dem Ausgleich durch Danny Blum (90.+1) in allerletzter Sekunde noch einmal (90.+4). "Ich habe erst gedacht, es wäre Abseits", sagte Batshuayi über sein Siegtor, "dann habe ich einfach draufgeschossen." Es war bereits sein fünftes Bundesligatreffer im sechsten Spiel für Dortmund.

Dank des neuen Torjägers schüttelte der BVB seine Europa-League-Blamage vom Donnerstag blitzschnell ab und nahm Kurs auf die Champions-League-Teilnahme. Keine 72 Stunden nach der Pleite gegen Red Bull Salzburg distanzierten die Dortmunder die zuvor punktgleiche Eintracht und eroberte den dritten Tabellenplatz von Bayer Leverkusen.

Die in der ersten Halbzeit schwachen, nach dem Wechsel aber enorm starken Frankfurter verloren ihr drittes Auswärtsspiel in Serie, sie sind in Dortmund seit 2010 ohne Punkt.

"Es war ein Superspiel, es ging hin und her", meinte Kevin-Prince Boateng: "Sie hatten das Quäntchen Glück, dass der Ball reinfällt." Marco Russ beklagte die fehlende Cleverness: "In der zweiten Hälfte waren wir klar besser, hatten Chance um Chance. Da must du einfach cleverer sein."

Bitter: Das erste BVB-Tor erzielte Russ (12.) selbst, er grätschte den Ball unglücklich über die Linie. Den Ausgleich durch Luka Jovic (75.) konterte Batshuayi nur zwei Minuten später. Dann überschlugen sich in der Nachspielzeit die Ereignisse.

Peter Stöger, in der Liga ungeschlagen, setzte Zeichen: Eine Leistung wie im Salzburg-Spiel (1:2) lässt sich der BVB-Trainer nicht ungestraft bieten. Der Österreicher setzte Weltmeister Mario Götze, Julian Weigl, Sokratis und Batshuayi zunächst auf die Bank, es stürmte Andre Schürrle, in der Innenverteidigung stand Winter-Zugang Manuel Akanji neben Ömer Toprak.

Dies führte zumindest dazu, dass die Dortmunder nicht in Trägheit versanken wie drei Tage zuvor. Marco Reus, für seine Vertragsverlängerung bis 2023 ausgiebig gefeiert, meldete den BVB mit einem Volleyschuss im Spiel an (7.), Schürrle hätte per Kopf aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen müssen (10.). Dies erledigte dann Eintracht-Abwehrspieler Russ unfreiwillig - allerdings in höchster Not und bedrängt vom einschussbereiten Reus. Für Russ war es das fünfte Bundesliga-Eigentor, nur Manfred Kaltz und Nikolce Noveski haben jeweils sechs.

Doch die Frankfurter kämpften sich langsam ins Spiel. Eine Serie dreier Eckbälle mündete in die erste Gelegenheit durch Boateng, der mit der Hacke beinahe BVB-Torhüter Roman Bürki überlistet hätte (48.). Die Gastgeber, nun mit dem deutlich defensiveren Weigl für den agilen, jedoch rotgefährdeten Mahmoud Dahoud, zeigten sich verwundbar. Noch aber nutzte die von Trainer Niko Kovac nun offensiver eingestellte Frankfurter Mannschaft das vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park nicht konsequent aus.

Die Dortmunder Überlegenheit aber war dahin, die Angst vor einem erneuten Nackenschlag raubte dem BVB die Leichtigkeit - Jovic traf wuchtig per Kopf zum 1:1. Der eingewechselte Batshuayi, der nach einer Stunde Maximilian Philipp ersetzt hatte, schlug noch zweimal zurück.

(sid)
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