Dortmund - Hertha 3:1 Starker BVB klettert zurück an die Tabellenspitze

Dortmund · Als auf der Anzeigetafel die Bundesliga-Tabelle aufleuchtete, schwoll der Jubel im Dortmunder Stadion auf Orkanstärke an: Das Last-Minute-Tor des eingewechselten Adrian Ramos zum 3:1 (1:0) gegen Hertha BSC hatte der Borussia auch nach dem dritten Spieltag wieder Platz eins vor Rekordmeister Bayern München beschert.

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"Das letzte Tor war wichtig, sonst wären wir nicht vorne, oder?", fragte Weltmeister Mats Hummels bei Sky und gab sich selbst die Antwort: "Dann wären wir auch vorne gewesen, D kommt vor M." Bis zum Treffer des Ex-Berliners (90.+3) hatte der BVB mit dem FC Bayern punkt- und torgleich gemeinsam an der Spitze gelegen, dann übernahmen die Westfalen mit Rekordstarter Thomas Tuchel wieder den ersten Rang - und das Alphabet war nicht mehr wichtig.

"Aber eigentlich ist es mir auch egal", fügte Hummels an. Den 80.500 Zuschauern in der BVB-Arena ging es anders: Sie bejubelten die Rückkehr an die Spitze noch lauter als die über weite Strecken starke Vorstellung ihrer Mannschaft, die ihre imponierende Startserie auf neun Punkte und 11:1 Tore ausbaute. Mit dem achten Sieg im achten Pflichtspiel wuchs auch der Vereinsrekord weiter.

Hummels selbst (27.) hatte bei hochsommerlichen Temperaturen - auf dem Rasen wurden 43 Grad gemessen - für den Führungstreffer vor der Pause gesorgt, bevor Pierre-Emerick Aubameyang mit seinem dritten Saisontor (51.) alles klar machte. Nach einer Unkonzentriertheit in der Defensive kassierte der BVB durch den eingewechselten Salomon Kalou (78.) den ersten Liga-Gegentreffer der Saison. Ramos beseitigte die letzten Zweifel.

Wegen der unnötigen Spannung in der Schlussphase war Hummels nicht ganz zufrieden: "Wir hätten es früher entscheiden können, es war ärgerlich, dass wir noch in Bedrängnis geraten sind. Aber wir waren ein bisschen platt heute." Hertha-Trainer Pal Dardai meinte: "Die ersten 20 Minuten waren gut. Dann haben wir aus dem Nichts ein Tor kassiert. Wir haben die Räume geöffnet, und Dortmund hat verdient gewonnen. Wenn sie alle Chancen reingemacht hätten, wäre es schlimm geworden."

Von Beginn an zogen sich die Berliner an ihren eigenen Strafraum zurück, während der BVB geduldig nach Räumen für seine schnellen Kombinationen suchte. Doch beinahe wäre der Schuss nach hinten losgegangen: Beim ersten Konter der Hertha hatte Genki Haraguchi (15.) den Führungstreffer auf dem Fuß, doch Hummels konnte im letzten Moment klären.

Tuchel nutzte gleich die erste Trinkpause für taktische Korrekturen. Drei Minuten später leistete Shinji Kagawa mit einer präzisen Flanke die Vorarbeit zum Kopftreffer von Hummels. Durch ständige Spielverlagerungen der Borussen ergaben sich zunehmend Lücken in der Hertha-Abwehr.

Nach dem Wechsel legten die Borussen einen Gang zu, die Folge waren Chancen fast im Minutentakt. Zunächst rutschte Marco Reus im Torraum an einem Ball vorbei, bevor Aubameyang auf Vorlage von Nationalspieler Matthias Ginter, der auf der Position des rechten Verteidigers erneut überzeugte, mit dem 2:0 endgültig das Eis brach. In der Schlussphase wurde es dann aber doch noch einmal spannend, als eigentlich schon niemand mehr damit gerechnet hatte.

(sid)
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