Bundesliga am Sonntag Beim HSV geht wieder die Abstiegsangst um

Hamburg · Nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen läuten beim Hamburger SV wieder die Alarmglocken – ausgerechnet gegen den Angstgegner Hertha BSC stehen die Hanseaten unter enormen Druck.

Bruno Labbadia: Torjäger, Trainer und "Hochsterilisierer"
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Das ist Bruno Labbadia

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Foto: dpa, exa

In Hamburg herrscht plötzlich wieder Abstiegsangst. "Wir sind keine Mannschaft, die es einfach laufen lassen kann und ein paar Prozentpunkte weniger reinlegt", sagte René Adler. Der Torwart des Hamburger SV rüttelt sein Team vor der so wichtigen Partie gegen Hertha BSC ( 17.30 Uhr/Live-Ticker) ordentlich wach: "Jeder von uns muss an oder über die 100 Prozent gehen, nur dann sind wir konkurrenzfähig."

Und das war zuletzt viel zu selten der Fall. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen zehn Spielen liegt der HSV zwar noch auf Rang elf, aber der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt nur noch fünf Punkte. "Wir waren uns der Situation immer bewusst. Wir wissen die ganze Zeit, wie eng es ist", sagte Trainer Bruno Labbadia, der angesichts der beiden Seuchenjahre zuvor aber keine Panik aufkommen lassen will.

Bruno Labbadia fordert Reaktion

Nach der enttäuschenden Vorstellung unter der Woche bei Schalke 04 (2:3) forderte der 50-Jährige aber auch eine Reaktion: "Ich möchte am Sonntag ein anderes Gesicht von meiner Mannschaft sehen. Wir werden einen unheimlich großen Aufwand in diesem Spiel betreiben müssen."

Schließlich präsentieren sich die Berliner - ganz im Gegensatz zum HSV - in diesem Jahr sehr stabil. Das Team von Pal Dardai ist defensiv gut organisiert, nutzt seine Chancen und hat 2016 erst eine Niederlage kassiert. Die Hauptstädter träumen sogar von der Champions League. Entsprechend groß ist in Hamburg der Respekt vor der "Alten Dame", die die letzten fünf Spiele gegen den HSV ohne ein einziges Gegentor gewann.

"Die Berliner machen einen sehr guten Job. Sie haben sich gefunden und funktionieren als Mannschaft. Da müssen wir auch wieder hinkommen", sagte Labbadia. Doch der Trend geht eher in die andere Richtung - immer wieder völlig unnötige Ballverluste, wenig Ideen und Esprit im Spiel nach vorne, dazu kaum Unterstützung untereinander. Ein Mangel, der den Trainer gehörig nervt. "Es war von uns immer klar kommuniziert, dass wir geschlossen auftreten müssen", sagte Labbadia, der gegen Hertha auf seinen gesperrten Kapitän Johan Djourou verzichten muss, aber auf die Rückkehr von Aaron Hunt, Albin Ekdal und Michael Gregoritsch hoffen darf.

Gegen Hertha muss nun unbedingt ein Sieg her, um die aufkommende Unruhe an der Elbe wieder zu beseitigen. Doch Adler kann der brenzligen Situation sogar etwas Gutes abgewinnen. "Ein bisschen Druck tut uns als Mannschaft immer gut", sagte der ehemalige Nationaltorwart. Wie beim Duell HSV gegen Hertha geht es auch im zweiten Sonntags-Spiel FSV Mainz 05 gegen Darmstadt 98 (15.30 Uhr/Live-Ticker) um Europa und den Abstieg.

(sid)
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