Bundesliga-Kommentar Bedrohung für den Fußball

Berlin (RPO). Platzstürme gehören zum übelsten Repertoire der Unmutsäußerungen von Krawallmachern. Besonders beliebt ist der Einsatz in unteren Ligen, vor allem im Osten der Republik. Die Bundesliga als Hochglanzprodukt mit ihren hypermodernen Arenen als Austragungsorte schien weit entfernt von solchen chaotischen Aktionen.

Hertha-Fans stürmen das Spielfeld
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Hertha-Fans stürmen das Spielfeld

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Nun also Berlin. Im Olympiastadion konnten die Randalierer nicht nur den Sicherheitsgraben recht locker überwinden, sie verfügten bei ihrem Angriff auch über ein erstaunliches Arsenal an Schlaggeräten.

In Berlin hat der Fußball sein hässliches Gesicht gezeigt. Das Spiel wird immer mehr zur Plattform von Verbrechern, die meinen, mit dem Erwerb einer Eintrittskarte hätten sie das Recht zu Fehlverhalten jeglicher Art erworben. Es werden Feuerwerkskörper gezündet, Gegenstände geworfen. Es findet sich fast immer ein Grund, warum bei Unzufriedenheit übers sportliche Abschneiden der eigenen Mannschaft über die Stränge geschlagen wird.

Der Verband verhängt Geldstrafen, die Funktionäre geben sich zerknirscht und beklagen eine Verrohung der Sitten. Der Fußball muss aufpassen, dass er nicht abdriftet und zum Sammelbecken für Frustrierte, Enttäuschte und Kriminelle verkommt.

(RP)
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