Leverkusen - Freiburg 0:2 Bayer desolat — Zukunft von Dutt ungewiss

Leverkusen · Nach dem 0:2 (0:1) gegen den SC Freiburg ist die Zukunft von Bayer Leverkusens Trainer Robin Dutt ungewisser denn je. Am Samstag hielten sich in der BayArena die Gerüchte hartnäckig, bereits am Sonntag könnten Dutts Tage nach nur 28 Bundesligaspielen im Amt gezählt sein. Die desolate Vorstellung der Mannschaft und blanker Hohn unter den Leverkusener Zuschauern befeuerten diese Gerüchte zusätzlich.

Bundesliga 11/12: Leverkusen - Freiburg
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SC-Kapitän Julian Schuster hatte Freiburg, das zuvor elf Jahre nicht unter dem Bayer-Kreuz gewinnen konnte, bereits in der achten Minute mit seinem ersten Saisontor in Führung geschossen. Daniel Caligiuri machte im zweiten Durchgang nach genau einer Stunde den dritten Auswärtssieg für sein Team perfekt. Leverkusens fünfte Heimpleite in der laufenden Saison könnte Dutt zum Verhängnis werden: Ein Rauswurf des Heynckes-Nachfolgers, dessen vorzeitige Ablösung zum Saisonende ohnehin beschlossene Sache sein soll, scheint nicht mehr unwahrscheinlich.

Freiburg strotzt vor Selbstbewusstsein

Leverkusen war vor 28.342 Zuschauern nach den vorangegangenen drei Bundesliga-Niederlagen die Verunsicherung in fast allen Situationen anzumerken, während die Badener durch ihre Erfolgsserie von zuvor schon vier Spielen ohne Niederlage mit Siegen gegen Schalke 04, den Hamburger SV und den 1. FC Kaiserslautern vom Start weg vor Selbstbewusstsein strotzten.

Die Freiburger zeigten wenig Respekt und setzten die schwache Abwehr der Hausherren von Beginn an unter Druck. Der dritte gute Angriff der Breisgauer führte schnell zum Erfolg, als Schuster nach toller Vorarbeit von Mensur Mujda Bayer-Torwart Bernd Leno bei seinem Kopfball keine Chance ließ. Leverkusens Verteidiger Gonzalo Castro, den Bundestrainer Joachim Löw als Augenzeuge auf der Tribüne hinsichtlich der EURO noch einmal beobachten wollte, sah bei der Entstehung des Treffers nicht gut aus.

In der 22. Minute hatten die Leverkusener ihre erste Möglichkeit, aber Eren Derdiyok stellte mit seinem Kopfball SC-Keeper Oliver Baumann vor keine großen Probleme. Überhaupt bereitete der Vizemeister mit seinen wenig durchdachten Aktionen Freiburg wenig Kopfzerbrechen. Der SCF versäumte es seinerseits nur, das Resultat frühzeitig zu erhöhen. Simon Rolfes hatte in der 33. Minute noch eine gute Möglichkeit für Bayer, mehr hatte der Favorit aber vor der Pause nicht zu bieten. Mit einem gellenden Pfeikonzert zur Pause quittierten die Bayer-Fans den Auftritt ihrer Mannschaft.

Auch nach dem Seitenwechsel konnte Bayer, das ebenso wie Freiburg mehr als ein halbes Dutzend Spieler ersetzen musste, seinen Ansprüchen nicht gerecht werden. Castro mit einem Verzweiflungsschuss in der 57. Minute sorgte für das einzige Highlight aus Leverkusener Sicht, ehe Caligiuri die Leverkusener endgültig den Garaus machte. "Oh wie ist das schön...", sangen die verzweifelten Bayer-Fans anschließend voller Selbstironie. Freiburg tat anschließend nur noch das Nötigste, hätte aber dennoch gegen den desolaten Vizechampion durchaus noch den einen oder anderen Treffer mehr erzielen können.

(sid/sgo/can)
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