Bundesliga-Wintercheck (Teil 2) Augsburg und Fürth sind schon abgehängt

Düsseldorf · Die Abstiegszone: 1899 Hoffenheim setzt auf den neuen Trainer Kurz. Sein wichtigstes Arbeitsfeld: die Abwehr, denn seine Mannschaft hat schon 41 Gegentore kassiert.

Bundesliga 12/13: Fürth - Augsburg
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Bundesliga 12/13: Fürth - Augsburg

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Selten haben in der Bundesliga drei Teams das Feld derart weit vor sich hergetrieben wie in dieser Spielzeit. Und noch nie gab es zwei Mannschaften, die gemeinsam mit nur neun Punkten in die Winterpause mussten. Der FC Augsburg und die Spielvereinigung Greuther Fürth stehen schon zur Halbzeit mit einem Bein in der Zweiten Liga. 1899 Hoffenheim setzt auf das vergleichsweise große Potenzial.

Die Lage Augsburg und Fürth teilten sich zum Ende der Hinserie die Punkte. Das war für beide zu wenig. Und es festigte die Platzierung. Hoffenheim hat auch nach dem Rauswurf von Trainer Markus Babbel den Anschluss nicht geschafft und sieht die Rücklichter des 15. (Wolfsburg) nur mit dem Fernglas.

Die Gründe Bei Augsburg und Fürth reicht das fußballerische Potenzial nicht. Beide haben erst einen Sieg errungen. Und die Tatsache, dass sie in jeder Partie bis an die Leistungsgrenzen gehen müssen, trotzdem dafür aber meist nicht belohnt wurden, frustriert zusätzlich. So wurden auch die zunächst gelegentlich ansehnlichen spielerischen Vorstellungen immer schwächer. Hoffenheim hat sich grandios überschätzt. Der Klub träumt kollektiv von europäischen Ehren, war aber mit 41 Gegentoren die Schießbude der Liga. Babbels Konzept, falls er denn eines hatte, war nicht zu erkennen. Und Torwart Tim Wiese ist seit seinem finanziell gewiss lohnenden Wechsel aus Bremen das mit einigem Abstand größte Spottobjekt der ganzen Liga.

Die Aussichten In Augsburg und Fürth geht es allein um das Erreichen des Relegationsrangs, auf dem zurzeit Hoffenheim liegt. Drei Punkte Abstand bis dahin erscheinen wenig. Tatsächlich aber müssen die Tabellenletzten damit rechnen, dass Hoffenheim in der Rückrunde deutlich besser punktet. Deshalb brauchen Augsburg und Fürth sicher mehr als 20 Punkte, um die Entscheidungsspiele zu erreichen. Daran können nur ziemlich zuversichtliche Vereinsmitglieder glauben. Hoffenheim setzt auf den dritten Trainer der Spielzeit. Interimscoach Frank Kramer wurde von Marco Kurz abgelöst, der sich vor allem um ein besseres Abwehrverhalten bemühen wird. Wenn er die fußballerische Substanz seines Teams wieder zum Leben erweckt, ist eine große Aufholjagd möglich.

Die Perspektiven Augsburg und Fürth sind abgehängt. Alles andere als der Abstieg der beiden schwächsten Teams wäre eine Überraschung. Hoffenheim steht immerhin auf dem Platz, der in die Relegation führen würde. Trotzdem ist der Abstieg nah, weil das Team bis jetzt nicht begriffen hat, dass sich Erstklassigkeit nicht allein am Bankkonto bemisst. Und solange die Hoffenheimer Profis glauben, dass sie der Konkurrenz fußballerisch überlegen sind, werden sie den Anschluss ans untere Mittelfeld nicht schaffen. Dort stehen nämlich Teams, in deren Wortschatz Überheblichkeit nicht vorkommt.

(RP/can)
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