Viele Stühle wackeln Das Trainer-Karussell nimmt Fahrt auf

Frankfurt/Main · Die Diskussion über ein halbes Dutzend Bundesliga-Trainer spitzt sich kurz vor dem Saisonfinale immer mehr zu. Ralph Hasenhüttl und Markus Weinzierl werden heftig umworben, André Breitenreiter, Dieter Hecking, Jürgen Kramny und André Schubert sind angezählt.

Andre Breitenreiter ist bei Schalke angezählt. Markus Weinzierl gilt als ein möglicher Kandidat bei dem Revierklub.

Andre Breitenreiter ist bei Schalke angezählt. Markus Weinzierl gilt als ein möglicher Kandidat bei dem Revierklub.

Foto: dpa, puc hak pkw_A hak

Drei Spieltage vor Schluss dreht sich das Trainer-Karussell der Fußball-Bundesliga fast schon schwindelig: Über ein halbes Dutzend Stühle wackelt - allerdings aus völlig unterschiedlichen Gründen. Während Ingolstadts Ralph Hasenhüttl und Augsburgs Markus Weinzierl heftig umworben werden, müssen mindestens vier andere Übungsleiter um ihren Job zittern.

Vieles hängt dabei an Schalke 04. Weil in Gelsenkirchen Trainer André Breitenreiter (42) trotz seines Vertrages bis 2017 seit Wochen angezählt wird, erst recht nach dem verrückten 2:3 (2:0) gegen Bayer Leverkusen, wächst auch bei den anderen die Unruhe.

Schließlich soll Christian Heidel, der ab der kommenden Saison die Schalker managt, ein großer Weinzierl-Fan sein. Und wenn der 41-Jährige doch beim FC Augsburg gehalten wird, könnte Hasenhüttl (48) plötzlich ein Kandidat sein. Der aber steht angeblich in Kontakt mit dem designierten Aufsteiger RB Leipzig. Zu Borussia Mönchengladbach, wo André Schubert (44) vermeintlich nicht mehr so viele Fans in der Führungsetage hat, könnte dann allerdings keiner der beiden wechseln.

"Das ist das Geschäft"

"Das ist das Geschäft. Dass viel spekuliert wird, muss man ertragen", sagte Schalkes Noch-Manager Horst Heldt im ZDF. Einzig, dass Klub-Legende Mike Büskens (48) sofort als "Feuerwehrmann" bei den Königsblauen einspringt, sei "nicht der Plan", sagte Heldt, der ab Sommer in Gelsenkirchen nichts mehr zu sagen hat.

Machtworte kamen stattdessen von den Klubs, die um ihre Trainer kämpfen müssen. "Er ist bei uns am richtigen Ort und kann in diesem Verein noch sehr viel bewegen", sagte FCI-Manager Thomas Linke bei Sky und verwies auf Hasenhüttls Vertrag bis 2017. Der Coach selbst, der die Schanzer in einen völlig entspannten Schlussspurt geführt hat, äußerte: "Ich möchte es schon nächste Woche geklärt haben."

Gar nicht geklärt ist auch die Lage beim gefallenen VfL Wolfsburg und beim Abstiegskandidaten VfB Stuttgart. Die Wölfe müssen irgendwie erklären, warum sie in der kommenden Saison aller Voraussicht nach nicht im Europapokal vertreten sind. Eine Erklärung könnte dann die Leistung von Trainer Dieter Hecking (51/"Ich laufe nicht vor der Kritik davon") sein. Beim VfB könnte der Grund für den möglichen Abstieg bei Jürgen Kramny (44) gesucht werden. Das wären wieder zwei prominente Trainer-Stühle, die besetzt werden müssen.

"Ich gehe aktuell davon aus, dass Markus Weinzierl auch nächste Saison noch unser Trainer ist, weil er noch Vertrag hat", sagte Augsburgs Manager Stefan Reuter. Schnell schob der Ex-Profi aber hinterher: "Ob Markus Weinzierl oder ein anderer Verein auf uns zukommt, wenn der Klassenerhalt geschafft ist, werden wir sehen." Das wird so gut wie sicher bald passieren. Eine Ablöseforderung von fünf Millionen Euro wird kolportiert.

Als Nachfolger in Augsburg steht angeblich schon der "Trainer des Jahres" Markus Kauczinski bereit, der seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim Zweitligisten Karlsruher SC nicht verlängert hat. Breitenreiter indes soll schon Kandidat bei Hannover 96 sein, falls dort Daniel Stendel nicht weitermachen darf und Mirko Slomka nicht zurückkehrt.

(sid)
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