1:1 im direkten Duell Köln und Leipzig weiter ungeschlagen — Fans blockieren Bus

Köln · Die zwei Überraschungsteams trennen sich am 5. Spieltag in einem intensiven Spiel 1:1. Wegen einer Aktion von Kölner Fans wird die Begegnung mit Verspätung angepfiffen.

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Köln - Leipzig

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Foto: dpa, wok nic

RB Leipzig und die Bundesliga. Sportlich ist der Ostklub längst angekommen. Doch abseits des Platzes bläst dem von einem Energydrink-Hersteller finanziell protegierten Verein weiter heftiger Wind entgegen. Die neueste Episode des Protestes schrieben am Sonntag Anhänger des 1. FC Köln. Sie blockierten eine halbe Stunde lang mit einem Sitzstreik die Zufahrt des Leipziger Mannschaftsbusses zum Stadion. Was sie damit bewirkten, war ein um 15 Minuten verspäteter Spielbeginn. "Eine sinnlose Aktion von 50 Hardcore-Fans. Wir werden unseren Weg unbeirrt weitergehen", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff. Sein Team erarbeitete sich ein 1:1 (1:1). Köln und Leipzig bleiben damit in der Liga noch ungeschlagen.

In kaum einem anderen Stadion in Deutschland wird die Folklore und die Tradition eines Vereins so zelebriert wie im Kölner Stadion. Deshalb war es wenig überraschend, dass die Anhänger aus der Domstadt dort ihren Protest gegen den künstlich erstellten Verein aus Leipzig per Flugblättern, zahlreichen Spruchbändern und Gesängen fortführten. Tenor: Fußball mit Herz muss wachsen, kann nicht konstruiert werden. Ein Blick in den spärlich besetzten Gästeblock bestätigte die Einschätzung.

Auf dem Platz war es dann schon vielmehr ein Duell auf Augenhöhe. Die Leipziger Akteure ließen sich von der Antipathie nicht verunsichern. Oliver Burke traf bereits nach fünf Minuten. Der Schotte gilt als Sinnbild für die Leipziger Maßlosigkeit. Für 15 Millionen Euro verpflichtete der Aufsteiger Burke vor der Saison und stach dabei namhafte Konkurrenz aus ganz Europa aus. Köln kämpfte sich aber mit Zweikampfhärte direkt zurück ins Spiel. Es entwickelte sich eine intensive, muntere Partie mit spielerischem Kölner Übergewicht.

Konstantin Rausch hatte wieder die Position als linker Außenverteidiger übernommen. So konnte Jonas Hector seine Qualitäten als spielstarker Stratege im Mittelfeld zur Geltung bringen. Yuya Osako münzte das Engagement schließlich in Zählbares um. Simon Zoller eroberte sich den Ball an der linken Außenlinie zurück, passte zu Rausch, der den Japaner einsetzte. Und Osako stellte in der folgenden Aktion seine Fertigkeiten unter Beweis. Handlungsschnell und mit feiner Technik setzte er sich gegen Willi Orban durch und hämmerte den Ball eiskalt aus spitzem Winkel unter die Latte.

Auch nach der Halbzeit war zunächst das Selbstvertrauen der Kölner zu spüren, die mit einem Sieg wieder an Dortmund vorbei auf Platz zwei hätten klettern können. Mitte der zweiten Hälfte schwanden bei den Hausherren aber etwas die Kräfte, Leipzig ließ den Ball nun besser laufen, ohne zu klaren Torchancen zu kommen, so dass das 1:1 am Ende leistungsgerecht war. Osako freut sich nun auf das Duell bei den Bayern am kommenden Samstag: "Wir werden dort hart arbeiten, um erfolgreich zu sein."

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