2:3 gegen Stuttgart Horn-Patzer und Gomez schicken Köln Richtung zweite Liga

Köln · Der 1. FC Köln fällt im Abstiegskampf der Bundesliga immer weiter zurück. Die Rheinländer konnten am Sonntag beim 2:3 (1:2) gegen den VfB Stuttgart auch ihr viertes Heimspiel nacheinander nicht gewinnen.

1. FC Köln: Timo Horn leistet sich folgenschweren Bock gegen Stuttgart
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Horn leistet sich folgenschweren Bock gegen Stuttgart

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Timo Horn war untröstlich. Der Torwart des 1. FC Köln schlug die Hände vors Gesicht und sackte wie vom Blitz getroffen zu Boden. Nach der bitteren Niederlage gegen den VfB blieb er einige Zeit auf dem Rasen liegen. Ausgerechnet Mario Gomez, der ihn böse überrascht hatte, half dem Keeper des Tabellenletzten wieder hoch, während des Rest des FC-Teams schon an der Mittellinie den obligatorschen Kreis bildete.

"Ich glaube, wir haben die beste erste Halbzeit der Saison gespielt. Und dann passiert so etwas. Ich weiß nicht, wann mir so ein Fehler das letzte Mal unterlaufen ist", sagte der deprimierte Keeper nach dem Abpfiff bei Sky und ergänzte in aller Offenheit: "Ich suche bei solchen Fehlern keine Ausreden. Das tut mir unfassbar leid für die Mannschaft, den Trainer und unsere tollen Fans."

Claudio Pizarro (7.) mit seinem ersten Tor überhaupt für den FC hatte Köln in Führung geschossen, doch der lange Zeit schwache VfB konterte durch Gomez (45., 45.+2) und Andreas Beck (57.). Bei Gomez' zweitem Treffer machte der sonst souveräne Horn keine gute Figur. Er ließ den harmlosen Abschluss durch die Finger rutschen. Milos Jojic (86.) sorgte dann noch einmal für Spannung.

"Das kann einem Torwart mal passieren, zumal der Platz nicht ganz eben war", sagte VfB-Schlussmann Ron-Robert Zieler, der gleich nach dem Abpfiff seinem Kollegen Mut zusprach.

1. FC Köln - VfB Stuttgart: Bilder des Spiels
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Mit lediglich 17 Punkten bleibt Köln Letzter hinter dem Hamburger SV (18). Der FSV Mainz 05 auf dem Relegationsrang und der VfL Wolfsburg auf dem rettenden 15. Platz sind acht Punkte entfernt. Bei nur noch neun verbleibenden Spielen scheint der sechste Kölner Abstieg der Vereinsgeschichte unausweichlich.

Köln hatte furios begonnen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck ließ den Gästen kaum Zeit und Raum und zwang sie so zu Fehlern. Vor dem 1:0 gewann Marco Höger den Ball energisch gegen Emiliano Insua, Yuya Osako bediente Pizarro, und der Peruaner verwandelte sicher zur Führung.

Köln dominierte das Spiel vor 50.000 Zuschauern, vor allem im Zentrum gewannen Vincent Koziello und Höger viele Duelle gegen den überforderten Holger Badstuber. So kam der FC zu zahlreichen Chancen und war dem 2:0 ganz nah. Doch unter anderem der frühere VfB-Stürmer Simon Terodde vergab freistehend (30.).

Das rächte sich. VfB-Coach Tayfun Korkut reagierte und stellte um. Badstuber rückte ins Abwehrzentrum, Kapitän Christian Gentner nahm den Platz im Mittelfeld ein, und rechts wirbelte Erik Thommy. Und diese Maßnahmen griffen: Thommy bediente Gomez zum 1:1, nur Sekunden später stellte der Nationalstürmer das Spiel mit seinem zweiten Treffer unter gütiger Mithilfe von Horn komplett auf den Kopf.

Köln war bemüht, nach der Pause wieder die Kontrolle zu übernehmen. Doch es folgte der nächste Nackenschlag durch Becks 1:3. Der FC gab aber nicht auf, Koziello scheiterte am starken Zieler (60.).

Ruthenbeck wechselte offensiv und brachte Leonardo Bittencourt und Jhon Cordoba. Anders als noch zu Beginn fehlten aber zunächst Tempo und Präzision, um für Gefahr vor dem Stuttgarter Tor zu sorgen. Der herrliche Freistoßtreffer von Jojic kam zu spät.

(dpa)
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