0:3 gegen Eintracht Frankfurt Desolater HSV setzt sportliche Talfahrt ungebremst fort

Hamburg · Heimdebüt verpatzt, Torflaute verlängert und die Fans vergrault: Der Einstand des neuen Trainers Markus Gisdol im Volksparkstadion ist für den Hamburger SV gründlichst daneben gegangen.

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Foto: dpa, ahe cul

Die Hanseaten verloren gegen Eintracht Frankfurt mit 0:3 (0:1), setzten ihre sportliche Talfahrt ungebremst fort und warten bereits seit 572 Minuten auf einen eigenen Torerfolg.

Lewis Holtby leitete die Pleite der Hanseaten ein, der Mittelfeldspieler der Norddeutschen drückte in der 35. Minute eine scharfe Hereingabe von Branimir Hrgota aus kurzer Distanz über die eigene Torlinie und war anschließend untröstlich. Für das 0:2 sorgte Shani Tarashaj, der nach exakt einer Stunde ein sehenswertes Solo mit einem unhaltbaren Schuss abschloss, zudem traf der eingewechselte Haris Seferovic in der 69. Minute.

Zum erneuten schweren Rückschlag für den HSV trug auch bei, dass man 35 Minuten lang in Unterzahl agieren musste, nachdem Dennis Diekmeier die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. In der Schlussphase konnten sich die Gastgeber bei Torhüter Rene Adler bedanken, dass die Niederlage nicht noch höher ausfiel. Die 52.258 Zuschauer begleiteten den konfusen Auftritt ihrer Mannschaft mit einem schrillen Pfeifkonzert.

"Wir haben die ganze Zeit das Spiel unter Kontrolle gehabt und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht. Das war eine super Teamleistung", sagte Eintracht-Torschütze Tarashaj nach dem Schlusspfiff bei Sky, was auch sein Trainer Niko Kovac betonte: "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Es ist alles aufgegangen." Unzufrieden war natürlich HSV-Keeper Adler: "Es ist schwer, dafür eine gescheite Erklärung zu finden. Nach dem Platzverweis gegen uns war das Ding durch. Wir lassen uns abschlachten, das geht nicht."

In einer maximal durchschnittlichen Partie gingen die Hessen völlig verdient als Sieger vom Platz. Denn schon 120 Sekunden vor dem geschenkten Führungstor hätte das Team von Coach Niko Kovac in Führung gehen können. Ein Distanzschuss von Mittelfeldspieler Marco Fabian strich nur knapp über die Querlatte.

Gisdol hatte den offensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler Alen Halilovic in die Startformation gestellt. Unter seinem Vorgänger Bruno Labbadia war der kroatische Nationalspieler kaum zum Zuge gekommen.

Kovac verzichtete überraschend auf seinen Torjäger Alexander Meier, der mit missmutigem Gesicht auf der Auswechselbank Platz nahm und erst in der Schlussphase zum Einsatz kam. Ohne den Ex-Hamburger brachten aber auch die Gäste in der Vorwärtsbewegung mehr als eine halbe Stunde lang kaum etwas zustande.

Gisdol reagierte in der Halbzeitpause und wechselte für den erneut hektisch und eigensinnig agierenden Halilovic Nationalspieler Bobby Wood ein. Der US-Amerikaner hatte für den HSV die bislang einzigen beiden Saisontreffer erzielt.

Eine Maßnahme, die keinen Einfluss auf das Spielgeschehen hatte. Die Gäste standen wie schon im ersten Durchgang sehr solide in der Defensive, den Gisdol-Schützlingen fehlten die Ideen, um die gut organisiert Abwehrkette der Frankfurter auszuhebeln.

Rein optisch verlagerte sich das Spielgeschehen hin und wieder in die Hälfte der Eintracht, doch es fehlte eklatant an Torgefährlichkeit. Nach dem Platzverweis war die Partie quasi entschieden.

Nur Adler konnten sich bei den Norddeutschen, die im Tabellenkeller feststecken, auszeichnen. Stärkste Frankfurter Akteure waren Kapitän David Abraham sowie Torschütze Tarashaj.

(sid)
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