Borussia Mönchengladbach Wieder Borusse? Kramer träte in diese Fußstapfen

Mönchengladbach · Christoph Kramer wäre nicht der erste, der zu Borussia zurückkehrt. Bei seinen Vorgängern lohnte es sich meist - für Spieler und Verein.

Stefan Effenberg - 1987 bis 1990 Borusse, und dann noch mal von 1994 bis 1998, gekrönt vom DFB-Pokalsieg 1995.

Stefan Effenberg - 1987 bis 1990 Borusse, und dann noch mal von 1994 bis 1998, gekrönt vom DFB-Pokalsieg 1995.

Foto: Imago

Dass Christoph Kramer zum zweiten Mal in seiner Karriere Borussen-Profi wird, ist ein Szenario, über das die Gladbacher Verantwortlichen in diesen Wochen intensiv nachdenken, wenn es darum geht, den Abgang von Granit Xhaka personell aufzufangen. Die Vorteile bei diesem Szenario: Kramer kennt Borussia, Borussia kennt Kramer, er wäre nach den Leistungen aus seiner Gladbacher Zeit 2013 bis 2015 unbestritten ein Leistungsträger. Letztlich geht es vor allem um die Ablösevorstellung von Bayer Leverkusen und die Investitionsvorstellung von Borussia.

Wenn der 25-Jährige indes nach Gladbach zurückkehrte, würde er sich in einer Reihe prominenter Vorgänger wiederfinden, die ebenfalls zwei Etappen als Borussen-Profi in ihrem sportlichen Leben vorweisen können. In der Regel war diese Rückkehr ein Gewinn - für den Spieler selbst wie für den Verein. Der erste, der Borussia verließ und zurückkehrte, ist gleichzeitig der Namhafteste: Jupp Heynckes 1967 ging er zu Hannover 96 und kam erst 1970 wieder. Dadurch verpasste er immerhin die erste Deutsche Meisterschaft seiner Fohlen. Bis zu seinem Karriereende auf dem Bökelberg 1978 sollten dann ja aber noch einige Titel als Borusse hinzukommen.

Bernd Rupp spielte von 1964 bis 1967 und 1972 bis 1974 für Borussia. Während die Fohlenelf ihre ersten beiden Meisterschaften holte, spielte er ausgerechnet beim 1. FC Köln. Mit Borussia wurde er 1973 DFB-Pokalsieger. Horst Köppel kam 1968 vom VfB Stuttgart nach Gladbach, ging 1971 zurück nach Stuttgart und spielte 1973 bis 1979 noch einmal am Niederrhein. Wolfgang Kleff hütete von 1968 bis 1979 das Gladbacher Gehäuse, bevor er - nicht mehr Stammtorhüter - als Nummer eins zu Hertha BSC ging. Doch nach nur einem Jahr holte ihn Ex-Kollege und Nun-Trainer Heynckes für noch mal zwei Spielzeiten zurück in die alte Heimat. Winfried Schäfer war von 1968 bis 1970 am Niederrhein, ging dann für sieben Jahre weg, nur um von 1977 noch einmal acht Spielzeiten lang für Borussia aufzulaufen.

Ewald Lienen blieb zweimal vier Jahre Borusse - von 1977 bis 1981 und dann wieder von 1983 bis 1987, unterbrochen von zwei Spielzeiten bei Arminia Bielefeld. Michael Frontzeck vollbrachte Einzigartiges: Er spielte nicht nur zwei-, sondern gleich dreimal für seine Borussia. Von 1982 bis 1989, dann kehrte er 1995 für eine Saison zurück, ging wieder und beendete schließlich 2000 seine Laufbahn in seiner Heimatstadt. Mit Frontzeck zusammen hatte auch Hans-Georg Dreßen 1982 bis 1989 in einer Mannschaft gespielt, bevor er sich entschloss, zum 1. FC Köln zu wechseln. Nach nur einer Spielzeit war er aber auf Leihbasis für eine Saison wieder da, bevor er schließlich 1992 aufgrund einer Verletzung ganz aufhören musste.

Die prominenteste Rückkehr nach Heynckes gebührte indes wohl Stefan Effenberg. 1994 kam er zurück, wurde 1995 mit Borussia Pokalsieger und verabschiedete sich 1998 mit dem Klassenerhalt. Zuvor hatte er schon von 1987 bis 1990 das Gladbacher Trikot getragen. Torjäger Martin Dahlin ging nach fünf erfolgreichen Gladbacher Jahren 1996 zum AS Rom, kehrte aber schon nach wenigen Monaten leihweise bis Saisonende zurück und schoss in der Rückrunde zehn Tore. Peter Nielsen gab insgesamt acht Jahre lang den Strategen am Niederrhein - erst von 1992 bis 1997 und dann noch mal von 1999 bis 2002.

Der vorerst letzte, der zur Borussia zurückkehrte, war Marcel Ketelaer. Seiner Etappe von 1995 bis 2000 fügte er ab 2002 weitere zwei Spielzeiten hinzu.

(RP)
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